Fischarten

Sardine – Sardina pilchardus

gültig 10/2023-10/2024

Sardine
Sardina pilchardus

gültig 10/2023-10/2024

Hier finden Sie allgemeine Informationen zur Fischart Sardine.
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Biologische Charakteristika

Die Sardine wird auch Atlantische oder Europäische Sardine genannt, seltener im deutschsprachigen Raum auch Pilchard, dann meist für größere Exemplare.
Die Sardine ist ein kleiner heringsartiger Schwarmfisch, der in der freien Wassersäule auf dem Kontinentalschelf lebt (pelagisch). Tagsüber ist sie auch in größeren Wassertiefen (bis 100m) zu finden, nachts meist flacher in 10-35m Tiefe. Sardinen unternehmen ausgedehnte Wanderungen zwischen Laich- und Nahrungsgebieten.
Sie ernähren sich hauptsächlich von Kleinkrebsen, Fischeiern und Fischlarven, sie selbst sind ein wichtiger Futterfisch für andere Fischarten und Meeressäuger. [2] [229]

Maxima: Länge: bis 27,5 cm,
Alter: bis 15 Jahre,
Masse: k. A. [229]
IUCN-Status: Europa: Vorwarnliste (NT), global & Mittelmeer: ungefährdet (LC) [384] [1032] (Zugriff am 17. Okt. 2023)
CITES-Status: nicht gelistet [3]
Widerstandsfähigkeit (resilience): mittel (min. Populationsverdopplungszeit 1,4-4,4 Jahre) [229]
Fruchtbarkeit (fecundity): 50.000 - 60.000 Eier pro Weibchen [2]
Trophische Ebene: 3,1 ± 0,1 (Standardfehler) [229]

Die europäische Sardine lebt im Nordostatlantik von Island (hier allerdings selten) über die Nordsee bis Gibraltar. Darüber hinaus ist sie im Mittleren Ostatlantik bis nach Senegal (Bay de Gorée) verbreitet. Sardinen kommen auch im Mittelmeer vor, wobei sie im westlichen Teil und in der Adria üblich sind, im östlichen Teil hingegen selten. Außerdem sind sie im Marmarameer und im Schwarzen Meer verbreitet. Ihre Verbreitung wird auch von wechselnden Umweltbedingungen beeinflusst, bei niedrigen Wassertemperaturen kommen sie weiter südlich vor (Senegal). [2] [229]

Der Rücken der Sardinen ist blaugrün oder grünlich, die Bauchseiten silbern. Auf den oberen Seiten findet sich eine Reihe dunkler Flecken, die aber nicht immer stark ausgeprägt sind. Der untere Teil des Kiemendeckels ist strahlenförmig gefurcht (3 bis 5 deutliche Riefen). Die Schuppen sind vergleichsweise groß. Mit 30 Schuppen entlang der Körpermitte, den auffälligen Kiemendeckeln und den dunklen Flecken (allerdings nicht immer vorhanden) kann man die Sardine relativ leicht von verwandten Arten wie Hering und Sardinella unterscheiden. Der Unterkiefer ist etwas länger als der Oberkiefer (oberständiges Maul). [2] [229]

Die Sardine ist eine wichtige befischte Art im Nordostatlantik (FAO 27), im mittleren Ostatlantik (FAO 34) und im Mittelmeer und Schwarzen Meer (FAO 37). [2] [14]

Frisch vom Eis, tiefgefroren, getrocknet, gesalzen, geräuchert oder als Vollkonserve (Ölsardine) [14] [229]

Marktdaten

2022 (vorl.): Verbrauch in Deutschland: 9.085 t (2021: 9.351 t), Marktanteil (Fische, Krebse, Weichtiere): 0,8 % (2021: 0,8 %) [13] [14]

Anlandungen (in 1.000 t)Fänge (in 1.000 t)Laicherbiomasse (in 1.000 t)Laicherbiomasse ZustandFischereiliche SterblichkeitAnmerkungen (insbesondere Managementplan)Gültigkeit
Biskaya (8.abd) 26,4 26,4 65,7 - 12/2023 -
12/2024
Iberische Gewässer (8.c 9.a) 40,7 40,7 432,4 Klassifizierung des Bestandes über Biomasse, nicht Laicherbiomasse 12/2022 -
12/2023
Keltische See & Ärmelkanal (7) 14,2 14,2 - Biomasse nur als Index 12/2023 -
12/2024

Klassifizierung nach dem Ansatz des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (MSY), durch den ICES bis 2020 oder analog zu dessen Einteilung:

SymbolBiomasseBewirtschaftung (fischereiliche Sterblichkeit)
innerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwertangemessen oder unternutzt
außerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwertübernutzt
Zustand unklar, Referenzpunkte nicht definiert und/oder unzureichende DatenZustand unklar, Referenzpunkte nicht definiert und/oder unzureichende Daten
AutorJahrTitelQuelle
[2]Muus BJ, Nielsen JG1999Die Meeresfische Europas Franckh-Kosmos Verlag
[3]CITESConvention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora, Appendices I, II and IIIcites.org
[13]Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) Homepageble.de
[14]Fisch-Informationszentrum e.V. (FIZ)Fisch-Informationszentrum e.V. Homepagefischinfo.de
[229]Froese, R. and D. Pauly. Editors.2011FishBase. World Wide Web electronic publication.
www.fishbase.org, version (06/2011).
fishbase
[384]IUCNIUCN Red List of Threatened Species. Version 2011.2. Downloaded on 09 February 2012iucnredlist.org
[1032]Nieto A et al.2015European Red List of Marine Fishes Publications Office of the European Union