Nordsee-Scholle
gültig 06/2021 - 06/2022
Zugehörige Fischart
Archiv
Allgemeine Informationen
Ökoregion: | Nordsee |
Fanggebiet: | Kattegat/Skagerrak (3.a), Nordsee (4) FAO 27 |
Art: | Pleuronectes platessa |
Wissenschaftliche Begutachtung
Internationaler Rat für Meeresforschung (ICES), Kopenhagen
Methode, Frequenz
Jährliche analytische Bestandsberechnung mit Vorhersage unter Verwendung von Anlande- und Rückwurfdaten und sechs unabhängigen wissenschaftlichen Forschungsreisen, die nur erwachsene Tiere erfassen. Drei von vier Referenzwerten nach dem Vorsorgeansatz sind definiert (Blim, Bpa, Fpa). Die Referenzwerte nach dem Konzept zur Erlangung des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (MSY) sind ebenfalls festgelegt (Fmsy, MSY-Btrigger). Die Bestandsberechnung ist unsicher, u.a. wegen des hohen Anteils an Rückwürfen am Gesamtfang, wegen Verlagerung des Aufwuchsgebietes in tieferes Wasser und Erweiterung des Verbreitungsgebietes nach Nordwesten. [1279] [1294]
Wesentliche Punkte
2021: Der Bestand liegt bezüglich aller Referenzwerte weit im grünen Bereich. Die Laicherbiomasse ist wieder gestiegen, der Fischereidruck gesunken. Dieser Bestand zählt zu den EU-Beständen, die bereits nach dem anspruchsvollen MSY-Konzept bewirtschaftet werden. [1279] [1294]
Bestandszustand
Laicherbiomasse (Reproduktionskapazität) |
---|
volle Reproduktionskapazität (nach Vorsorgeansatz) |
innerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwert (nach EU-Managementplan) |
innerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwert (nach höchstem Dauerertrag) |
Fischereiliche Sterblichkeit |
---|
nachhaltig bewirtschaftet (nach Vorsorgeansatz) |
innerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwert (nach EU-Managementplan) |
angemessen (nach höchstem Dauerertrag) |
Der EU-Mehrjahresplan ist nicht mit Norwegen abgestimmt, und das Vereinigte Königreich muss sich nach dem Austritt aus der EU nicht mehr an den Plan halten, er gilt daher nur in EU-Gewässern.
Bestandsentwicklung
Nach einer stetigen Ausweitung der Fischerei nach dem 2. Weltkrieg erreichten die Erträge in den 1980er Jahren ihr Maximum. Die fischereiliche Sterblichkeit nahm stetig zu, gleichzeitig ließ die Nachwuchsproduktion nach. In der Folge sanken Biomasse und Erträge schnell. Die fischereiliche Sterblichkeit erreichte 1997 das Maximum, konnte danach aber erheblich reduziert werden. Seit 2008 liegt sie meistens unter dem Referenzwert zur Erlangung des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (Fmsy). Der grau schattierte Bereich in der Grafik zeigt die Spanne der Referenzwerte des neuen Managementplanes (höchster und niedrigster Wert). Die Laicherbiomasse wächst seit 2003 fast stetig und liegt 2021 nah am höchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnung (2017). Sie liegt damit weit über allen Referenzwerten. Die Nachwuchsproduktion lag seit Mitte der 1990er Jahre bis 2018 im Rahmen des Langzeitmittels, war 2019 aber stärker. [1279] [1294]
Ausblick
Die Fangmengen werden sich in Abhängigkeit vom zukünftigen Bewirtschaftungskonzept entwickeln. Kurzfristig fällt die Fangempfehlung etwas geringer aus, da die Nachwuchsproduktion 2019 in der aktuellen Bestandsberechnung geringer erscheint, als im letzten Jahr angenommen. [1279] [1294]
Umwelteinflüsse auf den Bestand
Scholle gehört zu den borealen (nördlichen) Fischarten. Schwankungen und Trends in der Nachwuchsproduktion sind daher mit hoher Wahrscheinlichkeit klimabedingt, ebenso eine Verschiebung des Verbreitungsgebietes junger Schollen in tieferes Wasser. Auch für ältere Tiere wird derzeit eine Erweiterung des Verbreitungsgebietes nach Nordwesten beobachtet. Für das Überleben im empfindlichen Larvenstadium und eine erfolgreiche Ansiedlung im Watt müssen Wetter- und Strömungsbedingungen günstig sein. Kalte Winter verbessern die Aussicht auf einen starken Nachwuchsjahrgang. [33] [61] [1279] [1294]
Wer und Wie
Die Bewirtschaftung erfolgt gemeinsam durch die Europäische Union, Norwegen und seit 2021 dem Vereinigten Königreich (UK). Die Parteien einigen sich in der Regel auf gemeinsame Höchstfangmengen in den einzelnen Managementgebieten (niedergelegt in den agreed records of fisheries consultations). Nach der neuen Definition des Bestandes (2015: Zusammenlegung Nordsee und westliches Skagerrak) hatten die EU und Norwegen Schwierigkeiten, die Empfehlung auf die nun zwei Managementgebiete aufzuteilen. Die Höchstfangmengen (TACs) für 2016, 2017 und 2018 wurden daher nicht auf Basis des Managementplanes festgelegt, sondern die Vorjahres-TACs modifiziert. Für 2017 wurde beschlossen, dass der TAC im (gesamten) Skagerrak 11,8% der erlaubten Fangmenge aus dem Bestand betragen soll. Seit August 2018 ist ein neuer EU-Mehrjahresplan für Grundfischbestände in der Nordsee (MAP) in Kraft. Die Referenzwerte entsprechen dem Konzept des höchstmöglichen Dauerertrages (MSY), mit einer Spanne um Fmsy. Der Plan wurde bisher nicht von Norwegen angenommen, UK muss sich nach dem Austritt aus der EU nicht mehr an den Managementplan halten. Der ICES gibt die Fangempfehlung daher auf Basis des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrags (MSY). Die Bewirtschaftung erfolgt außerdem über technische Maßnahmen (z.B. Maschenweitenregulierungen, Referenzmindestgrößen für die Bestandserhaltung und Gebietsschließungen; siehe dazu auch unter „Zusätzliche Informationen“). Seit Januar 2019 fallen Fänge aus diesem Schollenbestand vollständig unter das Anlandegebot der EU (Ausnahmen siehe auch unter Beifänge und Rückwürfe). [750] [1065] [1084] [1148] [1165] [1279] [1293] [1294]
Differenz zwischen Wissenschaft und Management
Zwischen 2003 und 2008 wurde die legale Höchstfangmenge (TAC) für die Nordsee erheblich oberhalb der wissenschaftlichen Anlande-Empfehlung festgesetzt. Seit 2009 decken sich die auf dem Managementplan basierende wissenschaftliche Empfehlung und beschlossener TAC. Seit 2016 gilt die wissenschaftliche Empfehlung (nun bezogen auf den Fang) für den neu definierten Bestand, der in zwei Managementgebieten verbreitet ist. Die daher geltenden zwei Höchstfangmengen (TACs) müssen für den Vergleich mit der Empfehlung summiert werden. Für 2016 wurde der TAC in der Nordsee nur um 2,7%, der im Skagerrak um 17% erhöht. Die Summe der beiden TACs blieb damit unter der wissenschaftlichen Fang-Empfehlung (+15%), ebenso 2017 und 2018. Die Summe der TACs 2019 und 2020 entsprach der wissenschaftlichen Empfehlung. Die Empfehlung für 2021 wurde im Mai 2021 nach oben korrigiert. Der TAC wurde aber vorher auf Basis der alten Empfehlung festgelegt, ist also wieder niedriger. Die Anlandungen bzw. seit 2016 die Fänge liegen seit 2002 im Rahmen der TACs, in den letzten Jahren erheblich darunter. [1065] [1279] [1293] [1294]
Karten
Verbreitungsgebiet
Managementgebiet
Nordsee-Scholle ist in zwei Managementgebieten verbreitet: Der Nordsee (ICES-Gebiet 4) und dem Skagerrak (Gebiet 3.a.20). Außerdem gibt es einen Austausch mit dem östlichen Ärmelkanal (Gebiet 7.d), in dem vor allem im ersten Quartal Schollen aus dem Nordsee-Bestand gefangen werden. Es werden zwei Höchstfangmengen (TACs) festgelegt: Eine für die gesamte Nordsee (inklusive EU-, bzw. ab 2021 UK-Gewässer von ICES-Gebiet 2.a) und eine für das gesamte Skagerrak. Die beiden Managementgebiete decken das Verbreitungsgebiet dieses Bestandes ab. [1065] [1279] [1293] [1294]
Anlandungen und legale Höchstfangmengen (TACs) (in 1.000 t)
Gesamtfang | 2020 (Nordsee und Skagerrak): 78,7 (Anlandungen: 40,6; Rückwürfe: 38,1, inkl. Anlandungen unter der Mindestgröße (BMS)); von den Anlandungen: Baumkurre 52%, Grundscherbrettnetze 34%, andere 14% |
TACs (Nordsee / Skagerrak (ab 2016) (Summe)) | 2010: 63,8 2011: 73,4 2012: 84,4 2013: 97,1 2014: 111,6 2015: 128,4 2016: 131,7 / 11,8 (143,5) 2017: 129,9 / 17,6 (147,6) 2018: 112,6 / 15,3 (128) 2019: 125,4 / 16,8 (142,2) 2020: 146,9 / 19,6 (166,5) 2021: 143,4 / 19,2 (162,6) [1065] [1279] [1293] [1294] |
IUU-Fischerei
Die für die Nordsee (ICES-Gebiet 4) gemeldeten Anlandungen unter der Mindestgröße (BMS) von Flotten, die dem Anlandegebot unterliegen, sind derzeit erheblich geringer als die mit Hilfe von Beobachterprogrammen ermittelten Rückwurfmengen. [1165] [1279] [1294]
Struktur und Fangmethode
Scholle wird vor allem mit Baumkurren in einer gemischten Plattfisch-Fischerei in der südlichen und zentralen Nordsee gefangen. Diese Technik hat sich seit den 1950er Jahren, von den Niederlanden ausgehend, in vielen Anrainerstaaten durchgesetzt. Der enge Kontakt des Fanggeschirrs mit dem Grund bedingt einen hohen Schleppwiderstand. Die gestiegenen Treibstoffkosten haben zu einer Abnahme des Aufwandes geführt (oder zur Umrüstung von Baumkurren auf Scherbrettnetze oder Snurrewaden), und die Entwicklung treibstoffsparender Fangmethoden gefördert. So haben einige, vor allem niederländische Fahrzeuge in den letzten Jahren auf Baumkurren mit weniger Bodenkontakt umgerüstet, bei denen Ketten durch Scheuchelektroden (Pulsbaumkurren, „Pulse trawl“) oder gezielte, feine Wasserströme („Sumwing“, „Hydroriggs“) ersetzt sind. In der zentralen Nordsee findet eine gerichtete Fischerei mit verschiedenen Grundschleppnetzen sowie mit Kiemennetzen statt. In der Scherbrettfischerei geht die Entwicklung zu „Twin riggs“; sie bestehen aus zwei Netzen und sind leichter als herkömmliche Grundschleppnetze. Obwohl die Umweltauswirkungen dieser Fangmethode aus wissenschaftlicher Sicht geringer sind als bei herkömmlichen Baumkurren, ist der Einsatz von elektrischem Strom für den kommerziellen Fischfang, also auch Pulsbaumkurren, seit 01.07.2021 nicht mehr erlaubt. [2] [4] [30] [1091] [1148] [1213] [1279] [1294]
Beifänge und Rückwürfe
Rückwürfe von quotierten Arten sind in Norwegen verboten. In EU-Gewässern der Nordsee (Gebiete 3.a und 4) fällt Scholle seit Januar 2019 ebenfalls vollständig unter das Anlandegebot. Es gibt aber diverse Ausnahmen wegen hoher Überlebensraten und wegen Geringfügigkeit (Details siehe EU-Verordnung, die Regelungen im Vereinigten Königreich können abweichen). Auch durch Fraß beschädigter Fisch ist vom Anlandegebot ausgenommen. Die Fischerei ist vor allem in der südlichen Nordsee „gemischt“ und fängt gleichzeitig mehrere Plattfischarten, vor allem Seezunge und Scholle. Da die Seezunge die höchsten Anlandepreise erzielt, gilt sie für die Fischerei als Hauptzielart. Für deren Fang sind wegen ihres schlankeren Körperbaus enge Netzmaschen erforderlich (z.Zt. 80 mm Maschenöffnung), die unweigerlich auch kleine Schollen und Rundfische mitfangen.
Die Aufwandsregulierung (Tage auf See), hohe Treibstoffpreise und die unterschiedliche Entwicklung der Höchstfangmengen von Scholle und Seezunge haben den Fischereiaufwand insbesondere der großen niederländischen Baumkurren-Flotte in den letzten 10 Jahren in die südliche Nordsee verlagert. Das verstärkt die Beifang-Problematik, da hier das Hauptverbreitungsgebiet junger Schollen ist. Größere Maschenweiten in der südlichen Nordsee würden die Beifänge junger Schollen, aber auch den Anteil marktfähiger Seezungen stark verringern.
Der Rückwurf von Schollen lag 2012-2017 zwischen 42% und 32% des Gesamtfanges nach Gewicht, stieg 2018 allerdings auf 45%, 2019 waren es 43% und 2020 wieder 48%. Der größere Teil wird in der Nordsee zurückgeworfen, 2020 52% des dortigen Gesamtfanges, im Skagerrak hingegen waren es 2020 23%. Seit 2017 müssen untermaßige Fische (BMS) ganz überwiegend angelandet werden. Die gemeldeten BMS-Anlandungen aus EU-Flotten (2017: 5 t, 2018: 90 t, 2019: 207 t, 2020: 184 t) sind derzeit aber erheblich geringer als die mit Hilfe von Beobachterprogrammen ermittelten Mengen. Rückwürfe von Scholle und Seezunge in kommerziellen Schleppnetzfischereien haben sehr variable Überlebensraten, im Mittel vermutlich unter 10%. [4] [39] [235] [750] [979] [1148] [1165] [1279] [1294]
Einflüsse der Fischerei auf die Umwelt
Da die Baumkurren Da die Baumkurren auf dem Grund geschleppt werden und die Scheuchketten einige cm tief eindringen können, werden regelmäßig (abhängig vom Fanggrund) größere Mengen an bodennah lebendem Meeresgetier mitgefangen, sowohl Fische als auch Wirbellose. Diese sind als Rückwürfe meist nicht überlebensfähig. Insbesondere die Baumkurrenfischerei kann Artenzusammensetzung, Biomasse und Nahrungsgefüge im befischten Gebiet erheblich verändern. Diese Fangmethode ist außerdem sehr energieaufwändig. Baumkurrenfischerei ist eine der legalen Fangmethoden mit dem größten unmittelbaren Einfluss auf die Meeresumwelt. Die Umweltauswirkungen von Pulsbaumkurren („Pulse trawls“) sind nach aktuellen Erkenntnissen geringer als die herkömmlicher Baumkurren. Dennoch sind sie seit 01.07.2021 verboten. Die Auswirkungen der Scherbrett- und Snurrewadenfischerei sind ebenfalls geringer. Der Einfluss hängt von Fangmethode und Bodenstruktur ab. Auf sandigem Boden hat eine Studie in den USA nur einen geringen Einfluss durch Grundscherbrettnetze feststellen können. So waren zwar die Spuren der Scherbretter lange sichtbar (mindestens 1 Jahr), es konnten aber kaum signifikante Unterschiede in der Mikrotopographie der befischten und unbefischten Gebiete nachgewiesen werden. Auch bei strukturformenden und mobilen Wirbellosen zeigten befischte und unbefischte Gebiete keine signifikanten Unterschiede. „Twin riggs“ sind leichter als herkömmliche Grundschleppnetze und haben keine Scheuchketten, der Einfluss auf den Meeresboden wird dadurch reduziert.
Innerhalb einzelner Arten kann die Größenselektion des Fanggerätes zu einer Verschiebung des Eintritts der Geschlechtsreife kommen. In den letzten Jahren werden jüngere und kleinere Schollen und Seezungen erwachsen. [4] [7] [8] [30] [637] [808] [1091] [1148] [1213] [1279] [1294]
Biologische Besonderheiten
In der Nordsee ist seit einigen Jahren eine enorme Zunahme des Schollenbestandes zu beobachten („plaice outburst“). Es wird untersucht, inwieweit diese Entwicklung mit dem Nahrungsangebot korreliert und ob der Schollenbestand möglicherweise inzwischen nahrungslimitiert ist. Ergebnisse werden in den nächsten Jahren erwartet, wenn Daten aus weiteren Altersgruppen die Analysen ergänzen.
Die Scholle ist an allen nordeuropäischen Küsten verbreitet, ist aber in der Nordsee besonders produktiv. Die jüngsten Stadien wachsen im Flachwasser des Wattenmeers auf und wandern dann mit zunehmender Größe ins Tiefere ab, so dass große Schollen besonders im nördlichen Teil der mittleren Nordsee zu finden sind. Ältere Tiere wandern vermehrt in den nordwestlichen Teil der Nordsee, wo weniger gezielte Fischerei stattfindet. Der Fischereidruck auf ältere Tiere ist daher teilweise gesunken und ältere Tiere tragen erheblich zur Laicherbiomasse bei (2019 machten Tiere ≥ 5 Jahre 86% der Laicherbiomasse aus). [33] [61] [1279] [1294]
Zusätzliche Informationen
Ein Streifen entlang der holländischen, deutschen und dänischen Küste ist für größere Baumkurrenfahrzeuge (mit mehr als 221 kW Maschinenleistung) gesperrt, um Jungfische zu schonen („Schollenbox“). Untersuchungen ergaben einen nur geringen positiven Effekt der Schollenbox auf den Bestand. Die zeitigere Abwanderung junger Schollen in tieferes, küstenfernes Wasser hat die Effektivität dieser Schutzmaßnahme stark verringert, da die Jungtiere früher in stark befischte Gebiete gelangen. [24] [61] [1077] [1279] [1294]
Zertifizierte Fischereien
Vier Fischereien auf Nordsee-Scholle sind nach den Standards des Marine Stewardship Councils zertifiziert (mehrere Fischereien sind seit Oktober 2019 unter „Joint demersal fisheries in the North Sea“ kombiniert). [4] Siehe
fisheries.msc.org/en/fisheries/osprey-trawlers-north-sea-twin-rigged-plaice/@@view
fisheries.msc.org/en/fisheries/ekofish-group-north-sea-twin-rigged-otter-trawl-plaice/@@view
fisheries.msc.org/en/fisheries/joint-demersal-fisheries-in-the-north-sea-and-adjacent-waters/@@view
fisheries.msc.org/en/fisheries/sfsag-northern-demersal-stocks/@@view
Soziale Aspekte
Die gemischte Plattfischfischerei in der Nordsee wird überwiegend mit kleineren Fahrzeugen durchgeführt. Diese Fischereibetriebe haben erhebliche Bedeutung für die strukturschwachen Gebiete an den Küsten der Anrainerstaaten. Die Fahrzeuge fahren unter den Flaggen der Anrainerstaaten, die Arbeitsbedingungen an Bord und die Entlohnung erfolgt daher nach deren Regeln. Hauptfangnation in der Nordsee sind die Niederlande, im Skagerrak Dänemark. [12] [13] [1279] [1294]
Marktdaten: Alle Schollenarten auf dem deutschen Markt zusammengefasst.
2022 (vorl.): Verbrauch in Deutschland: 4.602 t (2021: 4.318 t), Marktanteil (Fische, Krebse, Weichtiere): 0,4 % (2021: 0,4 %) [13] [14]
Anlandungen (in 1.000 t) | Fänge (in 1.000 t) | Laicherbiomasse (in 1.000 t) | Laicherbiomasse Zustand | Fischereiliche Sterblichkeit | Anmerkungen (insbesondere Managementplan) | Gültigkeit | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Bristolkanal, Südöstl. Irlands (7.f, g) | 0,5 | 0,8 | - | Biomasse nur als Index |
06/2022 - 06/2024 | ||
Irische See (7.a) | 0,2 | 0,7 | 9,9 | - |
06/2023 - 06/2024 | ||
Kattegat, Belte, Sund (21-23) | 1,4 | 2,5 | 35,1 | - |
05/2024 - 05/2025 | ||
Nordsee & Skagerrak (4, 3.a20) | 35,7 | 72,9 | 930,2 | neuer Managementplan ab 2018 |
06/2022 - 06/2023 | ||
Östlicher Kanal (7.d) | 1,6 | 7,5 | 31,8 | gemeinsamer TAC für 7.d/e |
06/2023 - 06/2024 | ||
Ostsee (24-32) | 0,5 | 0,8 | - | Laicherbiomasse & Fischereidruck nur als relative Werte |
05/2024 - 05/2025 | ||
Westlicher Kanal (7.e) | 1,4 | 1,5 | - | gemeinsamer TAC für 7.d/e, Biomasse nur als Index |
06/2022 - 06/2024 |
Klassifizierung nach dem Ansatz des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (MSY), durch den ICES bis 2020 oder analog zu dessen Einteilung:
Symbol | Biomasse | Bewirtschaftung (fischereiliche Sterblichkeit) |
---|---|---|
innerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwert | angemessen oder unternutzt | |
außerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwert | übernutzt | |
Zustand unklar, Referenzpunkte nicht definiert und/oder unzureichende Daten | Zustand unklar, Referenzpunkte nicht definiert und/oder unzureichende Daten |
Autor | Jahr | Titel | Quelle | |
---|---|---|---|---|
[2] | Muus BJ, Nielsen JG | 1999 | Die Meeresfische Europas | Franckh-Kosmos Verlag |
[4] | Marine Stewardship Council (MSC) | Fisch und Meeresfrüchte aus zertifiziert nachhaltiger Fischerei | msc.org | |
[7] | Kaiser MJ, Ramsay K, Ramsay K, Richardson CA, Spence FE, Brand AR | 2000 | Chronic fishing disturbance has changed shelf sea benthic community structure | Journal of Animal Ecology 69:494-503 |
[8] | Hiddink JG, Jennings S, Kaiser MJ, Queirós AM, Duplisea DE, Piet GJ | 2006 | Cumulative impacts of seabed trawl disturbance on benthic biomass, production, and species richness in different habitats | Canadian Journal of Fisheries and Aquatic Sciences 63:721-736 |
[12] | Europäische Gemeinschaften | 2009 | Die Gemeinsame Fischereipolitik. Ein Leitfaden für Benutzer | ec.europa.eu |
[13] | Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) | Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) Homepage | ble.de | |
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[1065] | Europäische Union (EU) | Northern agreements, Fisheries agreements with the United Kingdom, Norway, Faroe Islands, Iceland and coastal states. | europa.eu | |
[1077] | Beare D, Rijnsdorp AD, Blaesberg M, Damm U, Egekvist J, Fock H, Kloppmann M, Röckmann C, Schroeder A, Schulze T, Tulp I, Ulrich C, van Hal R, van Kooten T, Verweij M | 2013 | Evaluating the effect of fishery closures: Lessons learnt from the Plaice Box | Journal of Sea Research 84, 49–60 |
[1084] | Europäische Union (EU) | 2018 | VERORDNUNG (EU) 2018/973 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 4. Juli 2018 zur Festlegung eines Mehrjahresplans für Grundfischbestände in der Nordsee und für die Fischereien, die diese Bestände befischen, zur Präzisierung der Umsetzung der Pflicht zur Anlandung in der Nordsee und zur Aufhebung der Verordnungen (EG) Nr. 676/2007 und (EG) Nr. 1342/2008 des Rates | europa.eu |
[1091] | ICES | 2018 | The Netherlands request on the comparison of the ecological and environmental effects of pulse trawls and traditional beam trawls when exploiting the North Sea sole TAC. ICES Advice: Special Requests. Report. https://doi.org/10.17895/ices.pub.4379 | https://doi.org/10.17895/ices.pub.4379 |
[1148] | Europäische Union (EU) | 2019 | VERORDNUNG (EU) 2019/1241 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 20. Juni 2019 mit technischen Maßnahmen für die Erhaltung der Fischereiressourcen und den Schutz von Meeresökosystemen, zur Änderung der Verordnungen (EG) Nr. 2019/2006, (EG) Nr. 1224/2009 des Rates und (EU) Nr. 1380/2013, (EU) 2016/1139, (EU) 2018/973, (EU) 2019/472 und (EU) 2019/1022 des Europäischen Parlaments und des Rates sowie zur Aufhebung der Verordnungen (EG) Nr. 894/97, (EG) Nr. 850/98, (EG) Nr. 2549/2000, (EG) Nr. 254/2002, (EG) Nr. 812/2004 und (EG) Nr. 2187/2005 des Rates | europa.eu |
[1165] | Europäische Union (EU) | 2020 | DELEGIERTE VERORDNUNG (EU) 2020/2014 DER KOMMISSION vom 21. August 2020 mit Einzelheiten zur Umsetzung der Anlandeverpflichtung für bestimmte Fischereien in der Nordsee im Zeitraum 2021-2023 | europa.eu |
[1213] | ICES | 2020 | Request of the Netherlands on the ecosystem and environmental impacts of pulse trawling for the sole (Solea solea) fishery in the North Sea. In Report of the ICES Advisory Committee, 2020. ICES Advice, 2020, sr.2020.03. https://doi.org/10.17895/ices.advice.6020. | https://doi.org/10.17895/ices.advice.6020 |
[1279] | ICES | 2021 | Working Group on the Assessment of Demersal Stocks in the North Sea and Skagerrak (WGNSSK). ICES Scientific Reports. 3:66. 988 pp. https://doi.org/10.17895/ices.pub.8211 | ices.dk |
[1293] | Europäische Union (EU) | 2021 | Verordnung (EU) 2021/1239 des Rates vom 29. Juli 2021 zur Änderung der Verordnungen (EU) 2019/1919, (EU) 2021/91 und (EU) 2021/92 hinsichtlich bestimmter Fangmöglichkeiten für 2021 in Unionsgewässern und Nicht-Unionsgewässern | europa.eu |
[1294] | ICES | 2021 | Plaice (Pleuronectes platessa) in Subarea 4 (North Sea) and Subdivision 20 (Skagerrak). In Report of the ICES Advisory Committee, 2021. ICES Advice 2021, ple.27.420. | ices.dk |