Bestandsdatenblatt

Blauflossenthun in Ostatlantik und Mittelmeer

gültig 11/2022 - 11/2024

Blauflossenthun in Ostatlantik und Mittelmeer

gültig 11/2022 - 11/2024

Allgemeine Informationen


Ökoregion:Keltischer und Biskaya-Schelf, Iberische Küste, Benguelastrom, Mittelmeer, Kanarenstrom, Guineastrom
Fanggebiet:Nordostatlantik FAO 27; Mittlerer Ostatlantik FAO 34; Mittelmeer FAO 37; Südostatlantik FAO 47
Art:Thunnus thynnus

Wissenschaftliche Begutachtung

International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT), Standing Committee on Research and Statistics (SCRS) www.iccat.int/en/

Methode, Frequenz

In die alle zwei bis drei Jahre durchgeführte Begutachtung fließen vor allem Daten aus den verschiedenen Fischereien ein (Anlandemengen, Längen- und Geschlechterverteilung, Aufwand, Einheitsfänge (CPUEs)). Es gibt aber auch fischereiunabhängige Daten z.B. Zählungen von Jungtieren aus der Luft und Larven-Surveys. Für die fischereiliche Sterblichkeit (F) ist ein Referenz-Zielwert festgelegt (F0,1). Dieser Referenzwert gilt auch als Proxy (Kandidat) für das Konzept zur Erlangung des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (Fmsy). Für die Laicherbiomasse kann aufgrund von Unsicherheiten in der Nachwuchsproduktion derzeit kein Referenzwert definiert werden. Die Bestandsberechnung ist u.a. aufgrund erheblicher Mengen fehl- und nicht gemeldeter Fänge bis 2007 und fehlender statistischer Daten aus einigen Fischereien sehr unsicher. [1383] [1385]

Wesentliche Punkte

Der Bestand des Blauflossenthuns in Ostatlantik und Mittelmeer erholt sich weiter. Die IUCN listet die Art global seit 2021 nun sogar als „ungefährdet“ (LC) (Zugriff 07. Feb. 2023). Der Bestand galt lange als das Beispiel für Überfischung und schlechtes Fischereimanagement. Nun können 2023 bis 2025 jährlich wieder 40.570 t Ertrag nachhaltig erzielt werden. Der Fischereidruck liegt derzeit deutlich unter dem Referenzwert des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrags (Fmsy-Proxy), also im grünen Bereich. [1383] [1385]

Bestands­zustand

Laicherbiomasse (Reproduktionskapazität)

 Referenzwerte nicht definiert (nach Vorsorgeansatz)

  Referenzwerte nicht definiert (nach Managementplan)

 Referenzwerte nicht definiert (nach höchstem Dauerertrag)

Fischereiliche Sterblichkeit

 Referenzwerte nicht definiert (nach Vorsorgeansatz)

  Referenzwerte nicht definiert (nach Managementplan)

 Referenzwerte nicht definiert (nach höchstem Dauerertrag)

Da es sich bei dem MSY-Referenzwert für die fischereiliche Sterblichkeit nur um einen Proxy (Kandidaten) handelt, der Bestand aber deutlich unter diesem Wert liegt, klassifizieren wir den Bestand in Bezug zu MSY mit „ Referenzwerte nicht definiert".

Bestands­entwicklung

Die gemeldeten Fänge von Blauflossenthun in Ostatlantik und Mittelmeer erreichten 1996 einen Maximalwert von über 50.000 t. Mitte der 1990er Jahre bis 2007 gab es jedoch große Mengen nicht gemeldeter Fänge. Die Gesamtfänge lagen möglicherweise im Bereich von 50.000 bis 61.000 t. Seit 2017 werden die für 1996 bis 2007 angenommenen Gesamtfänge auch in der Bestandsberechnung verwendet. Seit 2008 liegen die gemeldeten Fänge im Bereich der jeweils festgelegten Höchstfangmengen. Es gibt jedoch nicht quantifizierte IUU-Fänge (siehe „IUU-Fischerei“). Für die Laicherbiomasse zeigen die drei Berechnungs-Modelle ähnliche Trends, mit einer fortschreitenden Abnahme von den 1970er Jahren bis zur Umsetzung des Erholungsplans 2007. Seit den späten 2000er Jahren ist ein starker Anstieg der Laicherbiomasse zu verzeichnen. Umfang und Geschwindigkeit der Bestandszunahme variieren zwischen den drei Modellen, die Ergebnisse sind unsicher (die Grafik zeigt nur ein Modellergebnis). Die fischereiliche Sterblichkeit der jüngeren Jahrgänge (F2-5) stieg bis Ende der 1990er Jahre kontinuierlich an. Durch die 2007 eingeführte minimale Fanggröße wurden die Fänge von 2-3-jährigen Tieren jedoch stark reduziert. Ende der 2000er war daher eine starke Abnahme zu beobachten, und seit 2011 ist die fischereiliche Sterblichkeit für diese Altersgruppe konstant sehr gering. Die fischereiliche Sterblichkeit für die ältesten Tiere (F10+) war lange konstant niedrig, stieg aber in den 1990er Jahren an und erreichte Ende der 1990er und Mitte der 2000er Höchstwerte. Seit 2008 ist durch strenge Regulierungen und Reduzierung der Höchstfangmengen auch hier eine drastische Abnahme zu beobachten. Die fischereiliche Sterblichkeit liegt derzeit unter dem möglichen Kandidaten (Proxy) für den MSY-Referenzwert, also im grünen Bereich. [720] [1383] [1385]

Ausblick

Mit der Erholung des Bestandes konnten die Fangmengen in den letzten Jahren steigen. Im aktuellen Managementplan sind die Höchstfangmengen (TACs) bis einschließlich 2025 auf derzeit jährlich 40.570 t festgelegt. Dies kann sich ändern, wenn in den jährlichen Überprüfungen neue Erkenntnisse erlangt werden. Die weitere Entwicklung der Fangmengen wird von der zukünftigen Nachwuchsproduktion und der Qualität der Eingangsdaten für die Modellrechnungen abhängen. [720] [1383] [1385]

Umwelt­einflüsse auf den Bestand

Über Markierungsexperimente soll das Wanderverhalten von Blauflossenthun zu den Nahrungsgründen im Mittelmeer und Nordatlantik ermittelt werden. Es zeigt sich, dass die Wanderbewegungen je nach Markierungsort, Monat und Alter variieren. Das Wiederauftauchen von Blauflossenthun in historischen Fanggebieten (z.B. Norwegen und Schwarzes Meer) deutet darauf hin, dass bedeutende Änderungen in der räumlichen Dynamik von Blauflossenthun auch auf Wechselwirkungen zwischen biologischen Faktoren, Umweltschwankungen und einer Verringerung des Fischereiaufwands zurückzuführen sind. [1226] [1383] [1385]

Wer und Wie

Die Bewirtschaftung von Blauflossenthun in Ostatlantik und Mittelmeer erfolgt durch die International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT). Mitglieder sind Küstenstaaten und nicht-Küstenstaaten, die in Atlantik und Mittelmeer Thunfisch fischen (z.B. die Europäische Gemeinschaft). Länder mit Quote für Blauflossenthun (Mitgliedsländer und kooperierende Nichtmitglieder) sollen jährlich einen Fischereiplan bei der ICCAT einreichen. Eine Höchstfangmenge (TAC) wird seit 1998 festgelegt. Die Quoten für die EU-Staaten sind im EU-Recht festgelegt. Seit 2006 gibt es einen auf 15 Jahre angelegten Erholungsplan, der regelmäßig überarbeitet bzw. ergänzt wurde. Aufgrund der positiven Bestandsentwicklung wurde der Erholungsplan im Juni 2019 in einen Mehrjahres-Managementplan überführt. Der aktuelle Plan (Recommendation 21-08, 22-08) ist sehr umfassend und kombiniert verschiedene Schutzmaßnahmen mit Maßnahmen zu ihrer Einhaltung. Er enthält die TACs für mehrere Jahre sowie unter anderem saisonale Schließungen für bestimmte Fischereien (Ringwadenfischerei nur einen Monat im Jahr geöffnet) und legt Mindestfanggewichte und -längen fest. Außerdem enthält er Vorgaben für die Fischerei, Farm- und Mast-Aktivitäten, Beobachterprogramme und das Aufspüren von Thunfischen aus der Luft. Auch die Freizeitfischerei auf Blauflossenthun wird hier geregelt. [720] [1383] [1384] [1385]

Differenz zwischen Wissen­schaft und Management

Die Entnahme von Blauflossenthun in Ostatlantik und Mittelmeer wird seit 1998 durch eine Höchstfangmenge (TAC) reguliert. Die von der International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT) festgesetzten TACs überstiegen jedoch regelmäßig die Empfehlungen der Wissenschaft und das bestehende Kontrollsystem stellte die Einhaltung der Fangbeschränkungen nicht sicher. Darüber hinaus gab es zusätzliche nicht-gemeldete Fänge. Mit Einführung des Erholungsplanes reduzierte die ICCAT die TACs, die seit 2010 der wissenschaftlichen Empfehlung entsprechen. Die Fänge liegen seit 2008 im Rahmen des TAC. Im Managementplan sind derzeit TACs bis einschließlich 2025 festgelegt. Die Wissenschaft weißt jedoch auf das Vorhandensein nicht quantifizierter IUU-Fänge hin, die berücksichtigt werden sollten. [720] [1383] [1384] [1385]

Karten

Verbreitungsgebiet

Managementgebiet

Atlantischer Blauflossenthun lebt vor allem im temperierten Nordatlantik und seinen angrenzenden Gewässern, z.B. dem Mittelmeer. Die Bestandsstruktur ist noch unklar, aber wahrscheinlich sehr komplex. Derzeit werden zwei getrennte Managementeinheiten durch die International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT) bewirtschaftet. Die Grenze zwischen Blauflossenthun in Ostatlantik und Mittelmeer und Blauflossenthun im Westatlantik liegt im Nordatlantik bei 45° westlicher Länge (im Südatlantik bis 25°W verschoben). [724] [1383] [1385]

Anlandungen und legale Höchstfangmengen (TACs) (in 1.000 t)

Gesamtfang

Anlandungen 2021: 35,1; Ostatlantik: 10,3, davon Fallen 50,8%, Langleinen 31,8%, Angeln von Köderbooten 10%, Ringwaden 1,4%, Freizeitangeln (Handleinen & Angeln) 2,6%, andere Geräte 3,5%
Mittelmeer: 24,8, davon Ringwaden 88,9%, Langleinen 6,5%, Fallen 1,0%, Freizeitangeln (Handleinen & Angeln) 2.9%, Angeln von Köderbooten 0,3%, andere Geräte  0,3%

TACs2008: 28,5   2009: 22,0   2010: 13,5   2011: 12,9   2012: 12,9   2013: 13,5   2014: 13,5   2015: 15,8 (plus 321 t Sonderquoten)   2016: 19,3 (inkl. Sonderquoten)   2017: 23,2 (inkl. Sonderquoten)   2018: 28,2   2019: 32,2   2020: 36,0    2021: 36,0   2022: 36,0   2023: 40,6    [720] [1383] [1384] [1385]

IUU-Fischerei

Von Mitte der 1990er Jahre bis 2007 waren nicht-gemeldete Fänge in dieser Fischerei ein großes Problem und die jährlichen Gesamtfänge lagen möglicherweise im Bereich von 50.000 bis 61.000 t. Seit 2017 werden die für 1998 bis 2007 angenommen jährlichen Gesamtfänge auch in der Bestandsberechnung verwendet. Die erlaubten Höchstfangmengen wurden in diesem Zeitraum also erheblich überschritten. Auch aktuell ist das Vorhandensein nicht quantifizierter IUU-Fänge bekannt. Die International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT) führt eine Liste mit Schiffen, die illegale, nicht gemeldete oder unregulierte Fischerei betreiben (IUU-Liste). [719] [720] [1383] [1385]

Struktur und Fangmethode

Blauflossenthun wird im Ostatlantik vor allem mit Fallen und Langleinen gefangen. Im Mittelmeer kommen hauptsächlich Ringwaden zum Einsatz. Hauptfangnationen im Ostatlantik sind derzeit Spanien, Japan und Marokko. Außerdem fingen hier 2021 Portugal, Frankreich, China, Südkorea, Irland, und Norwegen Blauflossenthun (weitere je 1 bis 3 t Dänemark, Island, Vereinigtes Königreich). Im Mittelmeer werden die meisten Anlandungen von Frankreich und Italien getätigt, gefolgt von Spanien, Tunesien, der Türkei, Libyen und Algerien. Außerdem fingen hier 2021 diverse andere Anrainerstaaten Blauflossenthun. Seit Ende der 1990er Jahre gibt es im Mittelmeer sogenannte Thunfischfarmen, in denen wild gefangene Thunfische gemästet und dann je nach Bedarf auf den Markt gebracht werden. Die Fischerei hat sich dadurch verändert, es kam vor allem zu einem Anstieg der Ringwadenfischerei (die gefangenen Tiere werden nicht an Deck gebracht, sondern in den Fangnetzen zu den Käfigen transferiert). Traditionelle Fangmethoden mit Fischzäunen und verschiedenen Kammern und direkter Weiterverarbeitung (Span.: Almadraba, Ital.: Mattanza, Franz.: Madrague) werden saisonal auf den Wanderrouten der Tiere eingesetzt. Heutzutage werden solche Fangveranstaltungen z.B. auch touristisch vermarktet. [724] [1383] [1385]

Beifänge und Rückwürfe

Es gibt wenig Informationen über den Rückwurf von Blauflossenthun in Ostatlantik und Mittelmeer. In der aktuellen Anlandetabelle werden für die Ringwadenfischerei im Mittelmeer seit 2011 Rückwürfe angegeben. Die Zahlen sind sehr niedrig und reichen von 2 t (2015) bis 13 t (2011), für 2021 sind 4 t angegeben. Für 2015 sind im Mittelmeer außerdem 9 t in der Langleinenfischerei gelistet. Für die Langleinenfischerei im Ostatlantik werden für 2017 bis 2021 5, 7, 9, 8 bzw. 1 t angegeben. In aktiven Fischereien, sowie in der Fischerei mit Fallen dürfen bis zu 5% (bezogen auf die Anzahl) untermassiger Tiere gefangen werden. Genauere Beifangregelungen und Regularien zur Erfassung werden in den Fischereiplänen der Länder festgelegt, diese müssen bei der ICCAT eingereicht werden. Alle Beifänge von Blauflossenthun sollen auf die Quote des jeweiligen Landes angerechnet werden. Ohne Quote ist der Fang verboten, gefangene Tiere sollen freigelassen werden. Tote Tiere müssen im Ganzen angelandet und die Mengen an die ICCAT gemeldet werden. [720] [1383] [1385]

Einflüsse der Fischerei auf die Umwelt

Die verschiedenen in dieser Fischerei verwendeten Fanggeräte haben unterschiedlichen Einfluss auf andere Arten. Der Meeresboden wird aber nicht beeinflusst, da die eingesetzten Fanggeräte ihn kaum berühren.
Bei der Fischerei mit Ringwaden (nur einen Monat im Jahr geöffnet) kann es zum Beifang von Delfinen kommen, der aber durch verschiedene Techniken reduziert werden kann. Fischkonzentrationseinrichtungen (FADs) werden in der Fischerei auf Blauflossenthun in Ostatlantik und Mittelmeer nicht eingesetzt. Die Fischerei mit Thunfischfallen hat kaum Einfluss auf andere Arten. Der Fang wird zu 99% genutzt. Gelegentlich werden Haie beigefangen. Die Fischerei mit Angeln von Köderbooten ist sehr selektiv mit wenig Beifang von nicht-Zielarten. Hier muss aber der Zustand der Köderfisch-Bestände beobachtet werden. In der Fischerei mit Langleinen können Beifänge von Schildkröten, Haien und Seevögeln auftreten. Insbesondere durch die Form der Haken lassen sich unerwünschte Beifänge bestimmter Arten reduzieren bzw. die Überlebensrate nach Freilassung erhöhen. Verschiedene Regelungen beinhalten Vorgaben zur Vermeidung und Handhabung von beigefangenen Haien, Schildkröten und Seevögeln. [ICCAT, persönliche Mitteilung, Nov. 2020] [30] [558] [720] [722] [723] [1383] [1385]

Biologische Besonder­heiten

Der atlantische Blauflossenthun toleriert ein breites Temperaturspektrum. Markierungsexperimente haben gezeigt, dass die Tiere sowohl kühle als auch warme Wassertemperaturen ertragen können und dabei – sehr ungewöhnlich für i.d.R. wechselwarme Fische – ihre Körpertemperatur konstant halten. Blauflossenthun lebt vorzugsweise in oberflächennahen Bereichen sowohl der Küsten als auch der offenen Ozeane. Telemetrische Daten zeigen aber, dass sie regelmäßig auch bis in Tiefen von über 1.000 m tauchen können. [100] [1385]

Zusätzliche Informationen

Die Art und insbesondere der hier behandelte Bestand galt lange als das Beispiel für die Folgen einer schlechten Fischereipolitik (Festsetzung zu hoher Fangmengen auf Druck der Industrie, erhebliche illegale Fänge, hoher fischereilicher Aufwand durch exorbitante Preise). Auch vom kaum vermeidlichen Aussterben der Art war häufig zu lesen. Umso erstaunlicher ist die schnelle Erholung der Art in den letzten 12 Jahren. Die IUCN listet die Art seit 2021 global nun sogar als „ungefährdet“ (LC) (Zugriff 07. Feb. 2023).
Der weitaus größere Anteil der atlantischen Anlandungen stammt aus dem Bestand Blauflossenthun in Ostatlantik und Mittelmeer (2021: 35.075 t), während aus dem Westatlantik viel geringere Mengen angelandet werden (2021: 2.303 t). In den letzten Jahren wurden vor allem im Mittelmeer gezielt mehr größere Tiere gefangen. Ein Großteil dieser Tiere ist für die Mast und/oder Thunfischfarmen gedacht, denn aus den Mästereien können sie je nach Bedarf zu hohen Preisen auf den Markt gebracht werden. Es ist wichtig, auch über diese Fänge Informationen zu Mengen, Größenzusammensetzung, Fanggebiet und Fangnation zu erfassen. Mit neuen Kamerasystemen können in den Thunfischfarmen durch Taucher die Größe und damit die genaue Masse der einzelnen Tiere erfasst werden. Bei Quotenüberschreitung müssen Tiere freigelassen werden. [384] [720] [724] [1226] [1383] [1385]

Zertifizierte Fischereien

Zwei Fischereien auf Blauflossenthun in Ostatlantik und Mittelmeer sind seit 2020, eine weitere seit 2022 nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) zertifiziert (Langleinen und Hand-/Angelleinen). [4] Siehe
fisheries.msc.org/en/fisheries/usufuku-honten-northeast-atlantic-longline-bluefin-tuna-fishery/@@view
fisheries.msc.org/en/fisheries/sathoan-french-mediterranean-bluefin-tuna-artisanal-longline-and-handline-fishery/@@view
fisheries.msc.org/en/fisheries/jc-mackintosh-greenstick-handline-and-fishing-rod-bluefin-tuna-fishery/@@view

Soziale Aspekte

Blauflossenthun wird mit Fahrzeugen aller Größen von verschiedenen Nationen gefischt. Die Arbeitsbedingungen an Bord und die Entlohnung sind daher sehr unterschiedlich und richten sich nach den Regeln der jeweiligen Staaten. Auch diverse EU-Staaten beteiligen sich an der Fischerei im Ostatlantik und im Mittelmeer. Deutschland hat keine Quote für Blauflossenthun in Ostatlantik und Mittelmeer. [13] [14] [1383] [1384] [1385]

Marktdaten: Alle Thunfischarten und Boniten auf dem deutschen Markt zusammengefasst.

2022 (vorl.): Verbrauch in Deutschland: 165.699 t (2021: 135.025 t), Marktanteil (Fische, Krebse, Weichtiere): 14,5 % (2021: 12,0 %) [13] [14]

Anlandungen (in 1.000 t)Fänge (in 1.000 t)Laicherbiomasse (in 1.000 t)Laicherbiomasse ZustandFischereiliche SterblichkeitAnmerkungen (insbesondere Managementplan)Gültigkeit
Ostatlantik & Mittelmeer 35,1 - - Erholungsplan seit 2006, überführt in Managementplan 2019 11/2022 -
11/2024
Westatlantik 2,3 - - Anlandungen 2021 10/2021 -
09/2023

Klassifizierung nach dem Ansatz des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (MSY), durch den ICES bis 2020 oder analog zu dessen Einteilung:

SymbolBiomasseBewirtschaftung (fischereiliche Sterblichkeit)
innerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwertangemessen oder unternutzt
außerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwertübernutzt
Zustand unklar, Referenzpunkte nicht definiert und/oder unzureichende DatenZustand unklar, Referenzpunkte nicht definiert und/oder unzureichende Daten
AutorJahrTitelQuelle
[4]Marine Stewardship Council (MSC)Fisch und Meeresfrüchte aus zertifiziert nachhaltiger Fischereimsc.org
[13]Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) Homepageble.de
[14]Fisch-Informationszentrum e.V. (FIZ)Fisch-Informationszentrum e.V. Homepagefischinfo.de
[30]Food and Agriculture Organization (FAO)FAO. © 2003-2010. Fisheries Topics: Technology. Fish capture technology. In: FAO Fisheries and Aquaculture Department [online]. Rome. Updated 2006 15 09.[Cited 10 June 2010]fao.org
[100]Food and Agriculture Organization (FAO)FAO, Fisheries and Aquaculture, Search resources factsheets, Aquatic speciesfao.org
[384]IUCNIUCN Red List of Threatened Species. Version 2011.2. Downloaded on 09 February 2012iucnredlist.org
[558]Kelleher K2005Discards in the world\'s marine fisheries: An update FAO fisheries technical paper 470, Rome, 154 pp
[719]International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT)Homepage der International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT)iccat.int
[720]International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT)Homepage der International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT): Resolutions, Recommendations and other Decisionsiccat.int
[722]International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT)Standing Committee on Research and Statistics (SCRS), Sub-Committee on Ecosystemsiccat.int
[723]Gilman E, Lundin C2010Minimizing Bycatch of Sensitive Species Groups in Marine Capture Fisheries: Lessons from Commercial Tuna Fisheries. pp. 150-164 in: Grafton Q, Hillborn R, Squires D, Tait M, Williams M (Eds.). Handbook of Marine Fisheries Conservation and Management Oxford University Press. USA, 785pp
[724]International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT)Standing Committee on Research and Statistics (SCRS), SCRS chair's presentations to the Commission. Temperate tunas Northiccat.int
[1226]Nøttestad L, Boge E, Ferter K2020The comeback of Atlantic bluefin tuna (Thunnus thynnus) to Norwegian waters Fisheries Research 231 (2020) 105689
[1383]International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT)2022Report of the 2022 ICCAT Eastern Atlantic and Mediterranean Bluefin Tuna stock assessment meeting, (Madrid, Spain, hybrid meeting, 4-9 July 2022) E-BFT Stock Assessment Meeting – Madrid/Hybrid 2022
[1384]Europäische Union (EU)2023VERORDNUNG (EU) 2023/194 DES RATES vom 30. Januar 2023 zur Festsetzung der Fangmöglichkeiten für 2023 für bestimmte Fischbestände in Unionsgewässern sowie für Fischereifahrzeuge der Union in bestimmten Nicht-Unionsgewässern sowie zur Festsetzung solcher Fangmöglichkeiten für 2023 und 2024 für bestimmte Tiefseebeständeeuropa.eu
[1385]International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT)2022Report of the standing committee on research and statistics (SCRS), (Madrid (Spain)/Hybrid – 26-30 September 2022), (Revision, 6 October 2022) Madrid (Spain)/Hybrid – 26-30 September 2022, (Revision, 6 October 2022)