Fanggeräte

Ringwaden ohne FAD

DE: Ringwaden ohne FAD
EN: Purse seines
without FAD
FAO-Alpha-Code: PS wie Ringwaden allgemein
ISSCFG: 01.1 wie Ringwaden allgemein

Dieses pelagische Umschließungsnetz ist am Netzboden mit einer Schnür- bzw. Schließleine ausgestattet, mit der es unter Wasser zugezogen wird. Durch das Zuziehen bildet sich ein Beutel, in dem der eingekreiste Fischschwarm gefangen ist. Ringwaden ohne Fischkonzentrationsvorrichtungen (Fish Aggregation Devices, FADs) werden von einem oder zwei Schiffen eingesetzt.

Zielarten
In der Wassersäule schwimmende (pelagische) Schwarmfische, von kleinen Sardinen, Heringen, Makrele und Sardellen bis zu großen Thunfischen.

Einsatzgebiete
Weltweit in Meer und Binnengewässern mit ausreichender Wassertiefe.

Umwelteinflüsse
Im normalen Fischereiprozess berührt kein Fanggeräteelement den Meeresboden.
In einigen Fanggebieten kann es bei der Fischerei mit Umschließungsnetzen zum Beifang von Delfinen kommen. Spezielle Techniken sollen den Delfin- Beifang reduzieren. Durch Absenken der Schwimmleine können eingekreiste Delfine lebend aus dem Netz entkommen. Netzbereiche aus kleinmaschigem Material (Medina panel) im oberen Bereich der Netze verhindern, dass sich Delfine im ansonsten großmaschigen Netz der Umkreisungsnetze verfangen und ertrinken.

Fischereifahrzeuge
Ringwaden können von kleinen offenen Booten bis zu großen Hochseeschiffen (Seiner, Purse seiner) eingesetzt werden (<12 bis >45 m Länge). Auf größeren und großen Schiffen kann ein Jagdboot den Fischereiprozess unterstützen. Als Seiner werden Fahrzeuge bezeichnet, die Umschließungsnetze und Waden einsetzen. Sie können verschiedene Größen von kleinen offenen Booten bis hin zu großen hochseegängigen Schiffen umfassen. Letztere gehören zu den modernsten und effektivsten Fangschiffen der Welt. Während der Fang bei großen pelagischen Fischen (wie Thunen) mit Haken oder Keschern an Bord gebracht wird, wird er in der Fischerei auf kleine pelagische Fische (Heringe, Makrelen, Sardellen) üblicher Weise aus der enger gezogenen Ringwade an Bord gepumpt – oft direkt in gekühlte Seewassertanks.

Einschiff-Ringwaden
Von einem größeren Schiff (Seiner) wird ein kleineres Boot oder Floß ausgesetzt, an dem die Ringwade befestigt ist. Das kleine Boot bleibt liegen, der Seiner umkreist den Fischschwarm mit der Ringwade und schließt diese am Ende. Diese Methode kann auch ohne zweites Boot eingesetzt werden, die Ringwade wird dann an einer Boje befestigt und ringförmig ausgefahren.

Zweischiff-Ringwaden
Zwei Schiffe (Seiner) umkreisen den Fischschwarm mit der Ringwade und schließen das Netz am Ende.