Bestandsdatenblatt

Blauflossenthun in Ostatlantik und Mittelmeer

gültig 08/2020 - 08/2022

Blauflossenthun in Ostatlantik und Mittelmeer

gültig 08/2020 - 08/2022

Allgemeine Informationen


Ökoregion:Keltischer und Biskaya-Schelf, Iberische Küste, Benguelastrom, Mittelmeer, Kanarenstrom, Guineastrom
Fanggebiet:Nordostatlantik FAO 27; Mittlerer Ostatlantik FAO 34; Mittelmeer FAO 37; Südostatlantik FAO 47
Art:Thunnus thynnus

Wissenschaftliche Begutachtung

International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT), Standing Committee on Research and Statistics (SCRS) www.iccat.int/en/

Methode, Frequenz

In die alle zwei bis drei Jahre durchgeführte Begutachtung fließen vor allem Daten aus den verschiedenen Fischereien ein (Anlandemengen, Längen- und Geschlechterverteilung, Aufwand, Einheitsfänge (CPUEs)). Es gibt aber auch fischereiunabhängige Daten, z.B. Zählungen von Jungtieren aus der Luft und Larven-Surveys. Für die fischereiliche Sterblichkeit (F) ist ein Referenz-Zielwert festgelegt (F0,1). Dieser Referenzwert gilt auch als Proxy (Kandidat) für das Konzept zur Erlangung des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (Fmsy). Für die Laicherbiomasse kann wegen der Unsicherheiten in der Nachwuchsproduktion derzeit kein Referenzwert definiert werden. Die Bestandsberechnung ist u.a. aufgrund erheblicher Mengen nicht gemeldeter Fänge bis 2007 und fehlender statistischer Daten aus einigen Fischereien sehr unsicher. Die nächste Begutachtung ist derzeit für 2022 geplant (vorläufiges Datum). [719] [1225] [1227]

Wesentliche Punkte

Die Bestandsberechnung 2020 konnte aufgrund diverser Einschränkungen nur als Aktualisierung durchgeführt werden. Die Modelle wurden nicht verbessert und die bereits bei der letzten Berechnung 2017 aufgetretenen Unsicherheiten haben sich verstärkt. Die verfügbaren Daten zeigen jedoch eindeutig, dass die Biomasse des Blauflossenthuns in Ostatlantik und Mittelmeer seit Ende der 2000er Jahre zugenommen hat, derzeit hoch ist und dass es keine Bedenken gibt, dass es im Rahmen der derzeitigen TACs zur Überfischung kommen könnte. Die nächste Begutachtung ist derzeit für 2022 geplant. [719] [1225] [1227]

Bestands­zustand

Laicherbiomasse (Reproduktionskapazität)

 Referenzwerte nicht definiert (nach Vorsorgeansatz)

  Referenzwerte nicht definiert (nach Managementplan)

 Referenzwerte nicht definiert (nach höchstem Dauerertrag)

Fischereiliche Sterblichkeit

 Referenzwerte nicht definiert (nach Vorsorgeansatz)

  Referenzwerte nicht definiert (nach Managementplan)

 Referenzwerte nicht definiert (nach höchstem Dauerertrag)

Da es sich bei dem MSY-Referenzwert für die fischereiliche Sterblichkeit nur um einen Proxy (Kandidaten) handelt, der aktuelle Wert aber deutlich darunter liegt, klassifizieren wir den Bestand in Bezug zu MSY mit „ Referenzwerte nicht definiert".

Bestands­entwicklung

Die gemeldeten Fänge von Blauflossenthun in Ostatlantik und Mittelmeer erreichten 1996 einen Maximalwert von über 50.000 t. Mitte der 1990er Jahre bis 2007 gab es jedoch große Mengen nicht gemeldeter Fänge. Die Gesamtfänge lagen möglicherweise im Bereich von 50.000 bis 61.000 t. Seit 2017 werden die für 1996 bis 2007 angenommenen Gesamtfänge auch in der Bestandsberechnung verwendet. In den letzten zwölf Jahren lagen die gemeldeten Fänge im Bereich der jeweils festgelegten Höchstfangmengen. Es gibt jedoch nicht quantifizierte IUU-Fänge. Die Laicherbiomasse ist vom Beginn der Zeitreihe bis Mitte der 1970er Jahre gestiegen, nahm dann bis 1991 ab und blieb bis Mitte der 2000er Jahre stabil. Seit Ende der 2000er Jahre war bis 2018 wieder ein erheblicher Anstieg festzustellen. Die aktuellen Daten zeigen einen stärkeren Anstieg als die Berechnung 2017, allerdings auch höhere Unsicherheiten. Ein Grund dafür ist die Unsicherheit der Schätzung der Nachwuchsproduktion. Die Nachwuchsproduktion der vergangenen sechs Jahre (2010-2015) wird daher in der Grafik weiß dargestellt. Die fischereiliche Sterblichkeit für die jüngeren Jahrgänge (F2-5) zeigte bis Ende der 1990er Jahre einen kontinuierlichen Anstieg. Danach war eine starke Abnahme zu beobachten, bis Ende der 2000er sehr niedrige Werte erreicht wurden. Durch die 2007 eingeführte minimale Fanggröße wurden die Fänge von 2-3-jährigen Tieren stark reduziert. Die fischereiliche Sterblichkeit für die ältesten Tiere (F10+) war lange konstant niedrig, stieg aber ab 1994 an und erreichte Mitte der 2000er Jahre Höchstwerte. Seit 2008 ist durch strenge Regulierungen und Reduzierung der Höchstfangmengen eine drastische Abnahme zu beobachten. Die fischereiliche Sterblichkeit liegt derzeit deutlich unter dem möglichen Kandidaten (Proxy) für den MSY-Referenzwert, also im grünen Bereich. [724] [1225] [1227]

Ausblick

Im aktuellen Managementplan sind die Höchstfangmengen bis einschließlich 2020 festgelegt, eine neue Fangempfehlung für 2021 und 2022 konnte aufgrund der Unsicherheiten in der Bestandsberechnung nicht abgegeben werden. Da es keine Hinweise auf eine Änderung der Biomasse seit 2017 gibt, sieht die Wissenschaft jedoch keine Veranlassung, die derzeitige Höchstfangmenge (TAC) zu verändern. Die weitere Entwicklung der Fangmengen wird von der zukünftigen Nachwuchsproduktion und der Qualität der Eingangsdaten für die Modellrechnungen abhängen. [720] [1225] [1227] [1285]

Umwelt­einflüsse auf den Bestand

Über Markierungsexperimente soll das Wanderverhalten von Blauflossenthun zu den Nahrungsgründen im Mittelmeer und Nordatlantik erforscht werden. Es zeigt sich, dass die Wanderbewegungen je nach Markierungsort, Monat und Alter variieren. Das Wiederauftreten von Blauflossenthun in historischen Fanggebieten (z.B. vor Norwegen und im Schwarzen Meer) lässt darauf schließen, dass biologische Faktoren, Umweltschwankungen und die Verringerung des Fischereiaufwands Änderungen in der räumlichen Dynamik von Blauflossenthun bewirken. [1225] [1226] [1227]

Wer und Wie

Die Bewirtschaftung von Blauflossenthun in Ostatlantik und Mittelmeer erfolgt durch die International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT). Mitglieder sind Küstenstaaten und nicht-Küstenstaaten, die in Atlantik und Mittelmeer Thunfisch fischen (z.B. die Europäische Union). Länder mit Quote für Blauflossenthun (Mitgliedsländer und kooperierende Nichtmitglieder) sollen jährlich einen Fischereiplan bei der ICCAT einreichen. Eine Höchstfangmenge (TAC) wird seit 1998 festgelegt. Die Quoten für die EU-Staaten sind im EU-Recht festgelegt. Seit 2006 gab es einen auf 15 Jahre angelegten Erholungsplan, der regelmäßig überarbeitet bzw. ergänzt wurde. Aufgrund der positiven Bestandsentwicklung wurde der Erholungsplan im Juni 2019 in einen Mehrjahres-Managementplan überführt. Der aktuelle Plan (Recommendation 19-04) ist sehr umfassend und kombiniert verschiedene Schutzmaßnahmen mit Maßnahmen zu ihrer Einhaltung. Darin sind derzeit TACs bis 2020 festgelegt (übernommen für 2021). Er enthält unter anderem saisonale Schließungen für bestimmte Fischereien (Ringwadenfischerei nur einen Monat im Jahr geöffnet) und legt Mindestfanggewichte fest. Außerdem enthält er Vorgaben für die Fischerei, Farm- und Mast-Aktivitäten, Beobachterprogramme und das Aufspüren von Thunfischen aus der Luft. Auch die Freizeitfischerei auf Blauflossenthun wird hier geregelt. [720] [1225] [1227] [1272] [1285]

Differenz zwischen Wissen­schaft und Management

Die Entnahme von Blauflossenthun in Ostatlantik und Mittelmeer wird seit 1998 durch eine Höchstfangmenge (TAC) reguliert. Die Höchstfangmengen wurden in den letzten Jahren den wissenschaftlichen Empfehlungen folgend festgelegt. Die Fänge liegen seit 2012 im Rahmen des TAC. Im Managementplan sind derzeit TACs bis einschließlich 2020 festgelegt. Der herkömmliche Entscheidungsprozess der ICCAT wurde 2020 durch die COVID-19-Pandemie stark eingeschränkt. Daher wurde der TAC für 2021 ohne Änderung übernommen („roll-over“). Die Wissenschaft weißt auf das Vorhandensein nicht quantifizierter IUU-Fänge hin, die auch bei Festlegung der TACs berücksichtigt werden sollten. [720] [724] [1225] [1227] [1272] [1285]

Karten

Verbreitungsgebiet

Managementgebiet

Atlantischer Blauflossenthun lebt vor allem im temperierten Nordatlantik und seinen angrenzenden Gewässern, z.B. dem Mittelmeer. Die Bestandsstruktur ist noch unklar, aber wahrscheinlich sehr komplex. Derzeit werden zwei getrennte Managementeinheiten durch die International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT) bewirtschaftet. Die Grenze zwischen Blauflossenthun in Ostatlantik und Mittelmeer und Blauflossenthun im Westatlantik liegt im Nordatlantik bei 45° westlicher Länge (im Südatlantik auf 25°W verschoben). [724] [1225] [1227] [1272]

Anlandungen und legale Höchstfangmengen (TACs) (in 1.000 t)

Gesamtfang

Anlandungen 2019: 28,8; Ostatlantik: 9,3, davon Fallen 49,3%, Langleinen 34,1%, Angeln von Köderbooten 9,1%, Ringwaden 0,3%, Freizeitangeln (Handleinen & Angeln) 3,8%, andere Geräte 3,4%
Mittelmeer: 19,4, davon Ringwaden 88,5%, Langleinen 7,4%, Fallen 1,8%, Freizeitangeln (Handleinen & Angeln) 1,6%, Angeln von Köderbooten 0,4%, andere Geräte  0,3%

TACs2008: 28,5   2009: 22,0   2010: 13,5   2011: 12,9   2012: 12,9   2013: 13,5   2014: 13,5   2015: 15,8 (plus 321 t Sonderquoten)   2016: 19,3 (inkl. Sonderquoten)   2017: 23,2 (inkl. Sonderquoten)   2018: 28,2   2019: 32,2   2020: 36,0   2021: 36,0   [720] [1225] [1227] [1272] [1285]

IUU-Fischerei

Von Mitte der 1990er Jahre bis 2007 waren nicht gemeldete Fänge in dieser Fischerei ein großes Problem, und die Gesamtfänge lagen möglicherweise bis zu 20% höher als gemeldet. Die erlaubten Höchstfangmengen wurden in diesem Zeitraum also erheblich überschritten. Seit 2017 werden die für 1996 bis 2007 angenommen Gesamtfänge auch in der Bestandsberechnung verwendet. Auch aktuell ist das Vorhandensein – allerdings nicht quantifizierbarer – IUU-Fänge bekannt. Die International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT) führt eine Liste mit Schiffen, die illegale, nicht gemeldete oder unregulierte Fischerei betreiben (IUU-Liste). [719] [720] [1225] [1227]

Struktur und Fangmethode

Blauflossenthun wird im Ostatlantik vor allem mit Fallen und Langleinen gefangen. Im Mittelmeer kommen hauptsächlich Ringwaden zum Einsatz. Hauptfangnationen im Ostatlantik sind derzeit Spanien, Japan und Marokko. Außerdem fingen hier 2019 Portugal, Frankreich, China, Südkorea, Irland, und Norwegen Blauflossenthun. Im Mittelmeer werden die meisten Anlandungen von Frankreich und Italien getätigt, gefolgt von Spanien, Tunesien, der Türkei und Algerien. Außerdem fingen hier 2019 diverse andere Anrainerstaaten Blauflossenthun. Seit Ende der 1990er Jahre gibt es im Mittelmeer sogenannte Thunfischfarmen, in denen wild gefangene Thunfische gemästet und dann je nach Bedarf auf den Markt gebracht werden. Die Fischerei hat sich dadurch verändert, es kam vor allem zu einem Anstieg der Ringwadenfischerei. Traditionelle Fangmethoden mit Fischzäunen und verschiedenen Kammern und direkter Weiterverarbeitung (Span.: Almadraba, Ital.: Mattanza, Franz.: Madrague) werden saisonal auf den Wanderrouten der Tiere eingesetzt. Heutzutage haben solche Fangveranstaltungen z.B. auch touristische Bedeutung. [724] [1225] [1227] [1272]

Beifänge und Rückwürfe

Es gibt wenig Informationen über den Rückwurf von Blauflossenthun in Ostatlantik und Mittelmeer. In der aktuellen Anlandetabelle werden für die Ringwadenfischerei im Mittelmeer seit 2011 Rückwürfe angegeben. Die Mengen sind sehr niedrig und reichen von 13 t (2011) bis 2 t (2015), für 2019 sind 4 t angegeben. Für 2015 sind im Mittelmeer außerdem 9 t Rückwürfe in der Langleinenfischerei gelistet. Für die Langleinenfischerei im Ostatlantik werden für 2017 bis 2019 5, 7 bzw. 9 t Rückwürfe angegeben. In aktiven Fischereien, sowie in der Fischerei mit Fallen dürfen bis zu 5% (bezogen auf die Anzahl) untermassiger Tiere gefangen werden. Genauere Beifangregelungen und Regularien zur Erfassung werden in den Fischereiplänen der Länder festgelegt, diese müssen bei der ICCAT eingereicht werden. Alle Beifänge von Blauflossenthun sollen auf die Quote des jeweiligen Landes angerechnet werden. Ohne Quote ist der Fang verboten, gefangene Tiere sollen freigelassen werden. Tote Tiere müssen im Ganzen angelandet und die Mengen an die ICCAT gemeldet werden. [720] [1225] [1227]

Einflüsse der Fischerei auf die Umwelt

Die verschiedenen in dieser Fischerei verwendeten Fanggeräte haben unterschiedlichen Einfluss auf andere Arten. Der Meeresboden wird aber nicht beeinflusst, da die eingesetzten Fanggeräte ihn kaum berühren.
Bei der Fischerei mit Ringwaden kann es zum Beifang von Delfinen kommen, der aber durch verschiedene Techniken reduziert werden kann. Fischkonzentrationseinrichtungen (FADs) werden in der Fischerei auf Blauflossenthun in Ostatlantik und Mittelmeer nicht eingesetzt. Die Fischerei mit Thunfischfallen hat kaum Einfluss auf andere Arten. Der Fang wird zu 99% genutzt. Gelegentlich werden Haie beigefangen. Die Fischerei mit Angeln von Köderbooten ist sehr selektiv mit wenig Beifang von nicht-Zielarten. Hier muss aber der Zustand der Köderfisch-Bestände beobachtet werden. Gleiches gilt für die Futterfischarten bei der Mast gefangener Blauflossenthune in Netzkäfigen. In der Fischerei mit Langleinen können Beifänge von Schildkröten, Haien und Seevögeln auftreten. Insbesondere durch die Form der Haken lassen sich unerwünschte Beifänge bestimmter Arten reduzieren bzw. die Überlebensrate nach Freilassung erhöhen. Verschiedene Regelungen beinhalten Vorgaben zur Vermeidung und Handhabung von beigefangenen Haien, Schildkröten und Seevögeln. [ICCAT, persönliche Mitteilung, Nov. 2020] [30] [558] [720] [722] [723] [1225] [1227]

Biologische Besonder­heiten

Der atlantische Blauflossenthun toleriert ein breites Temperaturspektrum. Markierungsexperimente haben gezeigt, dass die Tiere sowohl kühle als auch warme Wassertemperaturen ertragen können und dabei – sehr ungewöhnlich für i.d.R. wechselwarme Fische – ihre Körpertemperatur konstant halten. Blauflossenthun lebt vorzugsweise in oberflächennahen Bereichen sowohl der Küsten als auch der offenen Ozeane. Telemetrische Daten zeigen aber, dass sie regelmäßig auch bis in Tiefen von über 1.000 m tauchen können. [100] [1225] [1227]

Zusätzliche Informationen

Die Art und insbesondere der hier behandelte Bestand galt lange als das Beispiel für die Folgen einer schlechten Fischereipolitik (Festsetzung zu hoher Fangmengen auf Druck der Industrie, erhebliche illegale Fänge, hoher fischereilicher Aufwand durch exorbitante Preise). Auch vom kaum vermeidbaren Aussterben der Art war häufig zu lesen, die IUCN listet die Art global als „stark gefährdet“ (EN) (Zugriff 30. Okt. 2020). Umso erstaunlicher ist die schnelle Erholung der Art in den letzten 10 Jahren.
Der weitaus größere Anteil der atlantischen Anlandungen der Art stammt aus dem Bestand Blauflossenthun in Ostatlantik und Mittelmeer (2019: 28.760 t), während aus dem Westatlantik viel geringere Mengen angelandet werden (2019: 2.305 t). In den letzten Jahren wurden vor allem im Mittelmeer gezielt mehr größere Tiere gefangen. Ein Großteil dieser Tiere ist für die Mast und/oder Thunfischfarmen gedacht, denn aus den Mästereien können sie je nach Bedarf zu hohen Preisen auf den Markt gebracht werden. Es ist wichtig, auch über diese Fänge Informationen zu Mengen, Größenzusammensetzung, Fanggebiet und Fangnation zu erfassen. Mit neuen Kamerasystemen können in den Thunfischfarmen durch Taucher die Größe und damit die genaue Masse der Tiere erfasst werden. Bei Quotenüberschreitung müssen Tiere freigelassen werden. [384] [720] [724] [1225] [1226] [1227]

Zertifizierte Fischereien

Seit August, bzw. Oktober 2020 sind zwei Fischereien auf Blauflossenthun in Ostatlantik und Mittelmeer nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) zertifiziert (Langleinen und Hand-/Angelleinen). [4] Siehe
fisheries.msc.org/en/fisheries/usufuku-honten-northeast-atlantic-longline-bluefin-tuna-fishery/@@view
fisheries.msc.org/en/fisheries/sathoan-french-mediterranean-bluefin-tuna-artisanal-longline-and-handline-fishery/@@view

Soziale Aspekte

Blauflossenthun wird mit Fahrzeugen aller Größen von verschiedenen Nationen gefischt. Die Arbeitsbedingungen an Bord und die Entlohnung sind daher sehr unterschiedlich und richten sich nach den Regeln der jeweiligen Staaten. Auch diverse EU-Staaten beteiligen sich an der Fischerei im Ostatlantik und im Mittelmeer. Deutschland hat keine Quote für Blauflossenthun in Ostatlantik und Mittelmeer. [13] [14] [1177] [1225] [1272]

Marktdaten: Alle Thunfischarten und Boniten auf dem deutschen Markt zusammengefasst.

2022 (vorl.): Verbrauch in Deutschland: 165.699 t (2021: 135.025 t), Marktanteil (Fische, Krebse, Weichtiere): 14,5 % (2021: 12,0 %) [13] [14]

Anlandungen (in 1.000 t)Fänge (in 1.000 t)Laicherbiomasse (in 1.000 t)Laicherbiomasse ZustandFischereiliche SterblichkeitAnmerkungen (insbesondere Managementplan)Gültigkeit
Ostatlantik & Mittelmeer 35,1 - - Erholungsplan seit 2006, überführt in Managementplan 2019 11/2022 -
11/2024
Westatlantik 2,3 - - Anlandungen 2021 10/2021 -
09/2023

Klassifizierung nach dem Ansatz des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (MSY), durch den ICES bis 2020 oder analog zu dessen Einteilung:

SymbolBiomasseBewirtschaftung (fischereiliche Sterblichkeit)
innerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwertangemessen oder unternutzt
außerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwertübernutzt
Zustand unklar, Referenzpunkte nicht definiert und/oder unzureichende DatenZustand unklar, Referenzpunkte nicht definiert und/oder unzureichende Daten
AutorJahrTitelQuelle
[4]Marine Stewardship Council (MSC)Fisch und Meeresfrüchte aus zertifiziert nachhaltiger Fischereimsc.org
[13]Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) Homepageble.de
[14]Fisch-Informationszentrum e.V. (FIZ)Fisch-Informationszentrum e.V. Homepagefischinfo.de
[30]Food and Agriculture Organization (FAO)FAO. © 2003-2010. Fisheries Topics: Technology. Fish capture technology. In: FAO Fisheries and Aquaculture Department [online]. Rome. Updated 2006 15 09.[Cited 10 June 2010]fao.org
[100]Food and Agriculture Organization (FAO)FAO, Fisheries and Aquaculture, Search resources factsheets, Aquatic speciesfao.org
[384]IUCNIUCN Red List of Threatened Species. Version 2011.2. Downloaded on 09 February 2012iucnredlist.org
[558]Kelleher K2005Discards in the world\'s marine fisheries: An update FAO fisheries technical paper 470, Rome, 154 pp
[719]International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT)Homepage der International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT)iccat.int
[720]International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT)Homepage der International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT): Resolutions, Recommendations and other Decisionsiccat.int
[722]International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT)Standing Committee on Research and Statistics (SCRS), Sub-Committee on Ecosystemsiccat.int
[723]Gilman E, Lundin C2010Minimizing Bycatch of Sensitive Species Groups in Marine Capture Fisheries: Lessons from Commercial Tuna Fisheries. pp. 150-164 in: Grafton Q, Hillborn R, Squires D, Tait M, Williams M (Eds.). Handbook of Marine Fisheries Conservation and Management Oxford University Press. USA, 785pp
[724]International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT)Standing Committee on Research and Statistics (SCRS), SCRS chair's presentations to the Commission. Temperate tunas Northiccat.int
[1225]International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT)20202020 SCRS ADVICE TO THE COMMISSION, English version, MADRID, SPAINiccat.int
[1226]Nøttestad L, Boge E, Ferter K2020The comeback of Atlantic bluefin tuna (Thunnus thynnus) to Norwegian waters Fisheries Research 231 (2020) 105689
[1227]International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT)2020REPORT OF THE 2020 SECOND ICCAT INTERSESSIONAL MEETING OF THE BLUEFIN TUNA SPECIES GROUP (Online, 20-28 July 2020)iccat.int
[1272]Europäische Union (EU)2021VERORDNUNG (EU) 2021/703 DES RATES vom 26. April 2021 zur Änderung der Verordnungen (EU) 2021/91 und (EU) 2021/92 hinsichtlich bestimmter Fangmöglichkeiten für 2021 in Unionsgewässern und Nicht-Unionsgewässerneuropa.eu
[1285]International Commission for the Conservation of Atlantic Tunas (ICCAT)2021ICCAT Press Release ICCAT closes the 2020 discussions on essential Commission business, avoiding Atlantic tuna and tuna like fisheries being unregulated throughout 2021, 17 February 2021, Madrid, Spainiccat.int