Fischarten

Sprotte – Sprattus sprattus

gültig 08/2022-08/2024

Sprotte
Sprattus sprattus

gültig 08/2022-08/2024

Hier finden Sie allgemeine Informationen zur Fischart Sprotte.
Für spezifische Informationen wählen Sie bitte einen Bestand aus der Liste am linken Rand aus.

Biologische Charakteristika

Die Europäische Sprotte (Sprattus sprattus) ist auch als Sprott, Brisling oder Breitling bekannt. Sie ist ein in der freien Wassersäule (pelagisch) lebender kleiner Schwarmfisch, der besonders in Fjorden und küstennahen Gewässern vorkommt. Tagsüber halten sich die Sprottschwärme in Bodennähe auf und steigen nachts unter Auflösung des Schwarmes zur Oberfläche. Sie ernähren sich von Zooplankton und sind selbst wichtiges Futter für viele Raubfische. Die Sprotte zählt wie z.B. die Sardelle zu den kurzlebigen Arten, die ein besonderes Management erfordern; in der Ostsee wird sie dagegen älter. Sprotten sind tolerant gegen niedrige Salzgehalte und haben daher auch Brackwassermeere besiedelt. [2] [229]

Maxima: Länge: bis 16 cm,
Alter: bis 6 Jahre,
Masse: k.A. [229]
IUCN-Status: Europa & global: ungefährdet (LC), Mittelmeer: Daten ungenügend (DD) [384] [1032] (Zugriff 02. Aug. 2022)
CITES-Status: nicht gelistet [3]
Widerstandsfähigkeit (resilience): mittel (min. Populationsverdopplungszeit 1,4-4,4 Jahre [229]
Fruchtbarkeit (fecundity): 2.000 Eier pro Weibchen/batch [2]
Trophische Ebene: 3,0 ± 0,07 (Standardfehler) [229]

Sprotten sind im Nordostatlantik von Norwegen bis nach Marokko verbreitet. Man findet sie in Nord- und Ostsee, sowie im Mittelmeer, der Adria und im Schwarzen Meer. [2] [229]

Sprotten haben einen blau bis blaugrauen Rücken, die Seiten und der Bauch sind silbrig gefärbt. Sie ähneln im Aussehen den Heringen, sind jedoch kleiner und können daher leicht mit jungen Heringen verwechselt werden. Die Basis der Bauchflosse liegt allerdings anders als beim Hering vor oder unter dem vorderen Ende der Rückenflosse, der Körper wirkt insgesamt gedrungener und die Augen sind kleiner. Als Erkennungsmerkmal können auch die Kielschuppen zwischen Bauch- und Afterflosse dienen. Sie sind scharf geknickt, mit nach hinten gerichteten Spitzen, an denen man beim Streichen von hinten nach vorne hängen bleibt. [2] [229]

Trotz ihrer geringen Größe ist die Sprotte von recht großer wirtschaftlicher Bedeutung. [2] [14]

In Deutschland werden Sprotten in geräucherter Form (Kieler Sprotten) besonders geschätzt. Außerdem kommen sie in Konserven in den Handel und werden oft als (unechte) „Anchovis“ vermarktet. Ein großer Teil der internationalen Fänge geht in die Fischmehlproduktion. [14] [229]

Marktdaten

2022 (vorl.): Verbrauch in Deutschland: 6.932 t (2021: 2.221 t), Marktanteil (Fische, Krebse, Weichtiere): 0,6 % (2021: 0,2 %) [13] [14]

Anlandungen (in 1.000 t)Fänge (in 1.000 t)Laicherbiomasse (in 1.000 t)Laicherbiomasse ZustandFischereiliche SterblichkeitAnmerkungen (insbesondere Managementplan)Gültigkeit
Ärmelkanal (7.de) - - - Anl. und Fang 2022 12 t, Biomasse nur als Index 04/2023 -
04/2024
kelt. See, westl. Schottl. (6, 7.a-c, f-k) 7,4 7,4 - Anl. & Fang 2022, vorläufig, keine Biomassedaten 04/2023 -
06/2025
Nordsee (4, 3.a) 80,2 80,2 100,5 Anlandungen/Fänge 01. Juli - 30. Juni (vorl.) 05/2022 -
05/2023
Ostsee (22-32) 301,4 301,4 903,8 - 05/2023 -
05/2024
Schwarzes Meer 58,4 - 277,7 Begutachtung 2015, nächste im Sep. 2017 10/2015 -
12/2017

Klassifizierung nach dem Ansatz des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (MSY), durch den ICES bis 2020 oder analog zu dessen Einteilung:

SymbolBiomasseBewirtschaftung (fischereiliche Sterblichkeit)
innerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwertangemessen oder unternutzt
außerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwertübernutzt
Zustand unklar, Referenzpunkte nicht definiert und/oder unzureichende DatenZustand unklar, Referenzpunkte nicht definiert und/oder unzureichende Daten
AutorJahrTitelQuelle
[2]Muus BJ, Nielsen JG1999Die Meeresfische Europas Franckh-Kosmos Verlag
[3]CITESConvention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora, Appendices I, II and IIIcites.org
[13]Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) Homepageble.de
[14]Fisch-Informationszentrum e.V. (FIZ)Fisch-Informationszentrum e.V. Homepagefischinfo.de
[229]Froese, R. and D. Pauly. Editors.2011FishBase. World Wide Web electronic publication.
www.fishbase.org, version (06/2011).
fishbase
[384]IUCNIUCN Red List of Threatened Species. Version 2011.2. Downloaded on 09 February 2012iucnredlist.org
[1032]Nieto A et al.2015European Red List of Marine Fishes Publications Office of the European Union