Dorsch westliche Ostsee
gültig 09/2021 - 05/2022
Zum aktuellen Bestandsdatenblatt
Zugehörige Fischart
Archiv
Allgemeine Informationen
Ökoregion: | Ostsee |
Fanggebiet: | westliche Ostsee (22-24) FAO 27 |
Art: | Gadus morhua |
Wissenschaftliche Begutachtung
Internationaler Rat für Meeresforschung (ICES), Kopenhagen, www.ices.dk
Methode, Frequenz
Jährliche analytische Bestandsberechnung (seit 2015 bestands- und nicht mehr gebietsbezogen) mit Vorhersage unter Verwendung von Fangdaten aus der kommerziellen und der Freizeitfischerei und drei unabhängigen wissenschaftlichen Forschungsreisen. Die Referenzwerte nach dem Konzept zur Erlangung des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (Fmsy, MSY-Btrigger) sowie nach Vorsorgeansatz (Blim, Bpa, Flim, Fpa) sind definiert. Die Bestandsberechnung ist unsicher, Ursache ist vor allem die Vermischung mit östlichem Dorsch in ICES-Gebiet 24 und widersprüchliche Ergebnisse der verschiedenen Forschungsserien. Rückwürfe gehen in die Bestandsberechnung ein. [1259] [1300]
Wesentliche Punkte
2021: Die Veröffentlichung der aktuellen Bestandsberechnung und des ICES-Advice für 2022 für Dorsch westliche Ostsee wurde auf den 10. September 2021 verschoben. Bei der Bestandsberechnung im Frühjahr gab es technische Probleme und der Bestand wurde im Sommer einem sogenannten "interbenchmark" unterzogen. Dadurch hat sich die Wahrnehmung des Bestandes auch rückwirkend erheblich verändert. Statt zumindest kurzfristig anzuwachsen, wie noch im letzten Jahr angenommen, ist die Laicherbiomasse weiter gesunken und liegt nach jetziger Wahrnehmung seit 2016 unter dem Limitreferenzwert (Blim). Der Fischereidruck liegt über den Referenzwerten des Konzepts zur Erlangung des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (Fmsy), des Managementplanes (Fmgmt) und des Vorsorgeansatzes (Fpa). In Kombination mit dem sehr schwachen Nachwuchs seit 2017 führt dies zu einer erheblichen Senkung der Fangempfehlung für 2022. [1259] [1300]
Bestandszustand
Laicherbiomasse (Reproduktionskapazität) |
---|
unzureichende Reproduktionskapazität (nach Vorsorgeansatz) |
unter dem Grenzwert (nach Managementplan) |
außerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwert (nach höchstem Dauerertrag) |
Fischereiliche Sterblichkeit |
---|
erhöhtes Risiko (nach Vorsorgeansatz) |
außerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwert (nach Managementplan) |
übernutzt (nach höchstem Dauerertrag) |
Bestandsentwicklung
Wie die meisten marinen Fischbestände in der Ostsee ist auch der Dorsch in der westlichen Ostsee stark von den Umweltbedingungen abhängig. Der ICES hat 2015 erstmals für den westlichen Dorsch eine bestandsspezifische Berechnung vorgelegt. Die Laicherbiomasse schwankte nach jetziger Wahrnehmung 2009 bis 2016 um den Limit-Referenzwert (Blim) und liegt seitdem darunter. Die fischereiliche Sterblichkeit ist seit Beginn der Zeitreihe ununterbrochen viel zu hoch (meist über 1). In den letzten 7 Jahren konnte sie unter 1 gesenkt werden (grauer Bereich in der Grafik: obere und untere Grenze des Managementplanes). Die Nachwuchsproduktion ist variabel und seit vielen Jahren gering – mit Ausnahme des stärkeren 2016er Jahrgangs (in der Grafik Nachwuchsproduktion im Alter 1: 2017). Die Jahrgänge 2015, 2017 und 2018 sind die schwächsten der Zeitreihe. [1259] [1300]
Ausblick
Die Laicherbiomasse des Dorsch in der westlichen Ostsee liegt unter dem Limitreferenzwert (Blim), der Fischereidruck ist viel zu hoch und die Nachwuchsproduktion weiterhin sehr schwach. Die Perspektive für diesen Bestand bleibt daher schlecht und die Fangmengen müssen erheblich reduziert werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Biomasse auch 2023 noch unter Blim liegt, beträgt fast 50%. [1259] [1300]
Umwelteinflüsse auf den Bestand
Anders als in den meisten anderen Meeresgebieten sind die marinen Fischbestände im Brackwassermeer Ostsee stark von den Umweltbedingungen abhängig. Insbesondere für die erfolgreiche Nachwuchsproduktion (Reproduktion) benötigen die Dorsche salz- und sauerstoffreiches Wasser, das aus der Nordsee in die westliche Ostsee einströmen muss. Sauerstoffarmut in Bodennähe, z.B. durch natürliche oder durch den Menschen erzeugte Nährstoffeinträge in die Ostsee verursacht, ist für die Dorschreproduktion besonders nachteilig. Sie beeinflusst auch die Verbreitung des Bestandes. Die starken Einstromereignisse zwischen Dezember 2014 und Anfang 2016 haben die hydrografischen Bedingungen nur kurzfristig verbessert. [93] [94] [1259] [1300]
Wer und Wie
Das Management der kommerziellen Fischerei erfolgt durch die Europäische Union. Ein EU-Mehrjahresplan für Dorsch und alle pelagischen Bestände der Ostsee ist 2016 in Kraft getreten. Aufgrund des schlechten Bestandszustandes kann er aber nicht mehr als Basis für die Fangempfehlung verwendet werden: Er enthält keine Handlungsanweisungen für Fangszenarios für diesen Fall. Die Fangempfehlung basiert daher auf dem Konzept des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (MSY). Weitere Managementinstrumente sind Verordnungen zu Maschenöffnungen und Selektionseinrichtungen der Netze (z.B. Bacoma) und Laichschonzeiten (Details für 2021 siehe EU-Verordnung 2020/1579). Seit Januar 2015 gilt in der Ostsee ein generelles Rückwurfverbot für Dorsche sowie eine Referenzmindestgröße für die Bestandserhaltung von 35 cm (siehe auch unter Beifänge und Rückwürfe).
Maßgeblich auf Druck der Umweltverbände und gegen den ausdrücklichen wissenschaftlichen Rat hat die EU-Kommission vom 23.07.2019 bis zum 31.12.2019 eine Sofortmaßnahme zum Schutz des östlichen Dorschbestandes erlassen, die auch für Gebiet 24 gilt, das eigentlich zur westlichen Ostsee gehört. Nominell galt ein Fangverbot für Dorsch, tatsächlich gab es aber etliche Ausnahmen und lediglich die gerichtete Fischerei in einer Entfernung von mehr als 6 sm war untersagt. Beigefangene Dorsche mussten im Widerspruch zum EU-Anlandegebot verworfen werden, der Fischereidruck wurde so sogar erhöht (Details und Ausnahmen siehe EU-Durchführungsverordnung 2019/1248).
Seit 2020 ist in Untergebiet 24 keine gezielte Fischerei auf Dorsch erlaubt. Der TAC darf in Gebiet 24 nur für Beifänge genutzt werden, die aber auf die Dorschquote angerechnet werden müssen. Rückwürfe sind wieder verboten.
Die Freizeitfischerei, überwiegend durch Angler durchgeführt, entnimmt erhebliche Fangmengen an westlichem Dorsch. Seit 2017 wird sie durch maximale Tagesfangmengen pro Angler (2021 fünf Dorsche) und eine Laichschonzeit (2021 zwei Tiere pro Angler und Tag) reguliert und leistet so einen Beitrag zur Bestandserholung. [750] [977] [1055] [1191] [1192] [1259] [1270] [1300]
Differenz zwischen Wissenschaft und Management
2005-2009 wurde die legale Höchstfangmenge (TAC) teilweise erheblich oberhalb der wissenschaftlichen Empfehlung festgesetzt. 2010 bis 2014 stimmten Fangempfehlung und festgesetzte TACs nominell überein (im Rahmen des Dorsch-Managementplans, der aber eine zu hohe Zielsterblichkeit beinhaltete, wie seit 2011 bekannt war), 2015 wurde der TAC nicht annähernd so stark reduziert wie auf Basis des MSY-Ansatzes empfohlen. Seit 2016 bezieht sich die wissenschaftliche Fangempfehlung nur auf Westdorsch, der TAC berücksichtigt seitdem jedoch auch die Fänge von Dorsch der östlichen Ostsee in Gebiet 24. Die Zahlen weichen daher voneinander ab. Der TAC für 2017 wurde höher festgesetzt, als sich aus den Fangempfehlungen für den Bestand ableiten ließe. Allerdings wurde 2017 erstmalig auch die Freizeitfischerei beschränkt. Für 2018, 2019, 2020 und 2021 wurde der TAC niedriger festgelegt als nach wissenschaftlicher Empfehlung bei Berücksichtigung der Ostdorsch-Fänge unter dem westlichen TAC möglich. Seit 2004 (Aufteilung der Managementgebiete beider Dorschbestände) wurde die erlaubte Fangmenge 2008, 2017 und 2018 überschritten. [1259] [1300]
Karten
Verbreitungsgebiet
Managementgebiet
Verbreitungs- und Managementgebiet für Westdorsch decken sich, allerdings vermischen sich West- und Ostdorsch vor allem in der Arkonasee (ICES-Gebiet 24) und werden gemeinsam gefangen. [1259] [1270] [1300]
Anlandungen und legale Höchstfangmengen (TACs) (in 1.000 t)
Gesamtfang | 2020 (nur Westdorschbestand): 4,4 (2,9 kommerzielle Anlandungen, 0,2 Rückwürfe, 1,3 Freizeitfischerei); von den Anlandungen Schleppnetze 63%, passive Geräte (z.B. Kiemennetze) 37%) Kommerzielle Anlandungen in Gebieten 22-24 (West- und Ostdorsch): 3,3 |
TACs (schließen Ostdorschfänge in 24 ein) | 2007: 26,7 2008: 19,2 2009: 16,3 2010: 17,7 2011: 18,8 2012: 21,3 2013: 20,0 2014: 17,0 2015: 15,9 2016: 12,7 2017: 5,6 2018: 5,6 2019: 9,5 2020: 3,8 2021: 4,0 (seit 2020 in Gebiet 24 nur als Beifänge) [1259] [1270] [1300] |
IUU-Fischerei
In der westlichen Ostsee werden nicht- und falschberichtete Fänge nicht mehr als wesentliches Problem angesehen. Fehlberichtete Fänge aus benachbarten Gebieten sind seit 2009 kaum mehr möglich, allerdings könnte es nach Verbot der gerichteten Dorschfischerei in der Arkonasee zu Fehlberichtungen innerhalb des westlichen Managementgebietes kommen. Es gibt Rückwürfe von Dorsch aus diesem Bestand, die seit 2015 ganz überwiegend illegal sind. Offiziell berichtete untermaßige Anlandungen umfassen nur einen Bruchteil der wahrscheinlichen Fänge untermaßiger Fische. [1259] [1300]
Struktur und Fangmethode
Alle Ostsee-Anrainerstaaten unterhalten gerichtete Fischereien auf Dorsch. Der Dorsch der westlichen Ostsee wird überwiegend in einer gemischten Grundfisch-Fischerei gemeinsam mit verschiedenen Plattfischen gefangen. Er wird hauptsächlich mit Grundschleppnetzen für die menschliche Ernährung gefischt, außerdem werden z.B. Stellnetze verwendet. Seit 2020 darf Dorsch in den Gebieten 24 und 25-32 bis auf wenige Ausnahmen nur noch als Beifang gefangen werden. Wegen der wenigen Zielarten ist die Fischerei in der Ostsee eher einfach strukturiert. [1148] [1259] [1270] [1300]
Beifänge und Rückwürfe
Seit dem 1. Januar 2015 ist der Rückwurf von Dorsch in der Ostsee generell verboten. Ausgenommen sind Dorsche aus Fischfallen und Reusen. Sie dürfen aufgrund hoher Überlebensraten zurückgesetzt werden. Auch durch Fraß beschädigter Fisch ist vom Anlandegebot ausgenommen. Tiere unter der Referenzmindestgröße für die Bestandserhaltung von 35 cm müssen angelandet und auf die Fangquoten angerechnet werden, dürfen aber nicht für den menschlichen Konsum verwendet werden. Bezogen auf den kommerziellen Gesamtfang aus diesem Bestand betrug der Rückwurf 2016 2,3%, 2017 4,5%, 2018 4,2%, 2019 9,7% und 2020 5%. Der Anstieg 2019 ist z.T. auf den stärkeren 2016er Jahrgang zurückzuführen, der langsam in die Fischerei eingewachsen ist, im zweiten Halbjahr 2019 auch auf die Sofortmaßnahmen der EU-Kommission zum Schutz des Dorsches der östlichen Ostsee, die eine Rückwurfverpflichtung für Dorsch in Untergebiet 24 vorsah. Teile der Rückwürfe des Jahres 2019 sind daher – anders als in den Vorjahren – nicht illegal. Die Rückwurfmenge unterscheidet sich in den einzelnen Gebieten. Die Menge der Plattfisch-Rückwürfe in der Dorschfischerei ist nicht vollständig bekannt. [737] [750] [977] [979] [1055] [1191] [1192] [1259] [1300]
Einflüsse der Fischerei auf die Umwelt
Durch den Einsatz von Grundschleppnetzen können Bodenlebensgemeinschaften geschädigt werden. Artenzusammensetzung, Biomasse und Nahrungsgefüge können sich erheblich verändern. In ICES-Gebiet 23 (Öresund) ist der Einsatz von Schleppnetzen aufgrund des hohen Schiffverkehrs fast gänzlich verboten. In Stellnetzfischereien (Kiemennetze) können – abhängig von Ort und Jahreszeit –Beifänge von Seevögeln und Meeressäugern auftreten. [30] [97] [208]
Biologische Besonderheiten
Ostseedorsch kann über 20 Jahre alt werden. Dieser Bestand laicht in den tiefen Bereichen der westlichen Ostsee, überwiegend tiefer als 20 m. In ICES-Gebiet 22 ist Hauptlaichsaison von Februar bis April, in Gebiet 24 hingegen von Juni bis Juli. In Gebiet 24 handelt es sich um eine Mischung von Tieren östlichen und westlichen Ursprunges.
Der kleine aber produktive Dorsch-Bestand der westlichen Ostsee ist von der abrupten Änderung der Umweltbedingungen Mitte der 1990er Jahre („regime shift“) und den daraus und aus zu starker Befischung resultierenden Veränderungen im Räuber-Beute-Gefüge (”Dorsch-Sprott-Schaukel”) weniger betroffen als der östliche Bestand. Trotzdem treten starke Nachwuchsjahrgänge insbesondere nach Salzwasser-Einstromereignissen aus der Nordsee auf, von denen man annimmt, dass sie in den letzten Jahrzehnten immer seltener wurden. Ende 2014 war jedoch der stärkste Salzwassereinstrom seit 60 Jahren zu verzeichnen, weitere Einströme wurden in den folgenden Wintern detektiert. Der Bestand weist jedoch seit 2016 eine viel zu geringe Biomasse auf, so dass die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass starke Nachwuchsjahrgänge selbst bei vorteilhaften Umweltbedingungen hervorgebracht werden können. Die Entnahme durch den Menschen muss an die variablen und vom Menschen nicht beeinflussbaren Bedingungen angepasst werden. [93] [94] [1259] [1300]
Zusätzliche Informationen
Im Verlauf der Covid-19-Pandemie ist der Markt für Frischfischanlandungen der Küstenfischerei über Monate fast zusammengebrochen: Ursache waren die weitreichenden Reiseverbote für Touristen und die Schließung der Gastronomie, sowie offenbar eine Abneigung des Endverbrauchers gegen leicht verderbliche Nahrungsmittel. Auch der Transport von Frischfisch auf die Märkte in Frankreich und den Niederlanden wurde eingeschränkt. Für die größeren Fahrzeuge waren dagegen Probleme mit der Versorgung mit Arbeitskräften wesentlicher. Erst ab Ende Mai 2020 normalisierte sich die Lage wieder – die Dorsch-Fangsaison war zu diesem Zeitpunkt aber schon vorbei. Auch die Fänge der Freizeitfischerei sind 2020 wegen der Schließung der Sportboothäfen und der Kutterangelei niedriger ausgefallen als in den Vorjahren. Der verringerte Fischereidruck dürfte zwar kurzfristig zu einer zusätzlichen Entlastung der Dorschbestände führen, im Vergleich zu den Umweltbedingungen (beim Dorsch der östlichen Ostsee) bzw. den Fangmengensenkungen durch die Politik dürften die kurzen Fangausfälle jedoch eine geringere Rolle spielen.
Bis 2015 war es technisch kaum möglich, die beiden Dorschbestände zu trennen. Es war aber lange bekannt, dass eine große, aber nicht quantifizierbare Menge Ostdorsch westlich Bornholms (Arkonasee, SD24) gefischt wurde. 2015 konnte durch eine Kombination aus genetischen Methoden und Gehörstein-Umrissanalysen eine Zeitserie (ab 1994) der Anteile von Ost- und Westdorsch in der Arkonasee angefertigt werden. Das Gebiet 24 wird nun in der Berechnung beider Bestände als Mischgebiet behandelt. Aktuell bestehen im Schnitt zwei Drittel der Dorschfänge in Gebiet 24 aus Ostdorsch, von Ost nach West abnehmend. Ab Sommer 2019 kam es zu Einschränkungen in der Nutzbarkeit der Dorschquote in Gebiet 24, weil der Dorsch der östlichen Ostsee auch hier geschützt werden soll: Dorsch darf hier nicht mehr in einer gezielten Fischerei gefangen werden.
Dorsch ist für die Ostseefischerei von herausragender Bedeutung, der Wiederaufbau der Bestände ist daher vorrangiges Ziel des Fischereimanagements. [1189] [1259] [1300]
Zertifizierte Fischereien
Bislang ist keine Dorschfischerei in der westlichen Ostsee nach einem der gängigen Nachhaltigkeitsstandards zertifiziert.
Soziale Aspekte
Die Dorschfischerei in der westlichen Ostsee wird überwiegend mit kleinsten bis mittelgroßen Fahrzeugen durchgeführt. Diese Fischereibetriebe haben erhebliche Bedeutung für die strukturschwachen Gebiete an den Küsten der Anrainerstaaten. Die Fahrzeuge fahren unter EU-Flaggen, die Arbeitsbedingungen an Bord und die Entlohnung erfolgt daher nach EU-Regeln. [13] [185] [1259] [1300]
Marktdaten: Verschiedene Kabeljau-/Dorscharten auf dem deutschen Markt zusammengefasst.
2022 (vorl.): Verbrauch in Deutschland: 28.053 t (2021: 18.026 t), Marktanteil (Fische, Krebse, Weichtiere): 2,5 % (2021: 1,6 %) [13] [14]
Anlandungen (in 1.000 t) | Fänge (in 1.000 t) | Laicherbiomasse (in 1.000 t) | Laicherbiomasse Zustand | Fischereiliche Sterblichkeit | Anmerkungen (insbesondere Managementplan) | Gültigkeit | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Nördlicher Schelf (4 6.a 7.d 3.a20) | 24,9 | 32,6 | 80,3 | Südlicher Unterbestand Laicherbiomasse Zustand rot |
06/2024 - 06/2025 | ||
Nordostatlantik, Färöer Bank (5.b.2) | - | - | - | Anlandungen 2021: 61 t |
11/2022 - 11/2024 | ||
Nordostatlantik, Färöer Plateau (5.b.1) | 5,4 | 5,4 | 10,2 | - |
11/2022 - 11/2024 | ||
Nordostatlantik, Irische See (7.a) | - | - | 8,3 | Fänge 65 t, Anlandungen 56 t |
06/2024 - 06/2025 | ||
Nordostatlantik, Island (5.a) | 218,2 | - | 377,5 | Managementplan ab 1994/2009/2015, Anl. Fischereijahr 219,8 |
06/2024 - 06/2025 | ||
Nordostatlantik, Kattegat (21) | - | - | - | nur Beifangquote, Fänge: 72 t, Anlandungen: 26 t, Laicherbiomasse nur relative Werte |
06/2024 - 06/2026 | ||
Nordostatlantik, Kelt. See (7.e-k) | 0,4 | 0,5 | 0,6 | - |
06/2024 - 06/2025 | ||
Nordostatlantik, Nordost-Arktis (1, 2) | 582,6 | - | 552,2 | Managementplan ab 2004, Klassifizierung hier nach Managementplan |
06/2024 - 06/2025 | ||
Nordostatlantik, Norw. Küste, Nördl. (1, 2) | 45,4 | 52,2 | 61,0 | nur Norw. Fischerei, Klassifizierung hier nach Managementplan |
06/2024 - 06/2025 | ||
Nordostatlantik, Norw. Küste, Südl. (1, 2) | 2,7 | 7,5 | - | nur Norw. Fischerei, Laicherbiomasse nur relativ |
06/2024 - 06/2025 | ||
Nordostatlantik, Ost Grönl.-Island Offshore NAFO 1 ICES 14 | 29,4 | 29,4 | - | keine Bestandsberechnung, Anlandungen 2022 |
06/2024 - 06/2026 | ||
Nordostatlantik, östliche Ostsee (24-32) | 1,0 | 1,1 | - | Laicherbiomasse nur noch relativ angegeben |
05/2024 - 05/2025 | ||
Nordostatlantik, Rockall (6.b) | - | - | - | Anl. 2022 71 t |
06/2023 - 06/2026 | ||
Nordostatlantik, westl. Ostsee (22-24) | 0,4 | 0,4 | - | Anlandungen & Fänge 2022, inkl. Freizeitfischerei, für Laicherbiomasse nur rel. Angabe |
09/2023 - 05/2025 | ||
Nordostpazifik, Golf von Alaska | 4,7 | 6,2 | 39,9 | Anlandungen/Fänge 2020, Laicherbiomasse Vorhersage 2022 |
12/2021 - 12/2022 | ||
Nordostpazifik, Östliche Beringsee | 154,6 | 155,6 | 259,8 | Anlandungen/Fänge 2020, Laicherbiomasse Vorhersage 2022 |
12/2021 - 12/2022 | ||
Nordwestatlantik Georges Bank (5Z) (USA) | 1,9 | 2,0 | - | Anlandungen & Fänge 2016, inkl. Freizeit- und Kanadische Fischerei |
10/2017 - 10/2020 | ||
Nordwestatlantik, Bay of Fundy (4X5Yb) (Kanada) | 0,6 | - | 10,3 | Anlandungen 2019/20, SSB 2018 |
04/2020 - 05/2022 | ||
Nordwestatlantik, Flemish Cap (NAFO 3M) | 17,5 | - | - | Anlandungen 2019 |
06/2020 - 06/2021 | ||
Nordwestatlantik, Grand Banks S. (NAFO 3NO) | 0,6 | - | 18,5 | Anlandungen 2017, SSB 2018, Fischerei geschlossen |
06/2018 - 06/2021 | ||
Nordwestatlantik, Gulf St. Law. N. (3Pn4Rs) (Kanada) | 2,7 | - | 11,8 | Anlandungen 2017/18, SSB 2019 (aus Begutachtung 2019) |
07/2019 - 08/2022 | ||
Nordwestatlantik, Northern cod (2J3KL) (Kanada) | 10,6 | - | 398,0 | Anlandungen 2019, SSB 2019 (aus Begutachtung 2019) |
11/2021 - 08/2021 | ||
Nordwestatlantik, West Grönl. Inshore NAFO 1A-C | 6,1 | 6,1 | 8,4 | - |
06/2024 - 06/2025 | ||
Nordwestatlantik, West Grönl. Inshore NAFO 1D-F | 4,9 | 4,9 | 5,3 | - |
06/2024 - 06/2025 | ||
Nordwestatlantik, West Grönl. Offshore NAFO1 | 7,9 | 7,9 | 14,9 | - |
06/2024 - 06/2025 |
Klassifizierung nach dem Ansatz des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (MSY), durch den ICES bis 2020 oder analog zu dessen Einteilung:
Symbol | Biomasse | Bewirtschaftung (fischereiliche Sterblichkeit) |
---|---|---|
innerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwert | angemessen oder unternutzt | |
außerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwert | übernutzt | |
Zustand unklar, Referenzpunkte nicht definiert und/oder unzureichende Daten | Zustand unklar, Referenzpunkte nicht definiert und/oder unzureichende Daten |
Autor | Jahr | Titel | Quelle | |
---|---|---|---|---|
[13] | Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) | Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) Homepage | ble.de | |
[14] | Fisch-Informationszentrum e.V. (FIZ) | Fisch-Informationszentrum e.V. Homepage | fischinfo.de | |
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[1259] | ICES | 2021 | Baltic Fisheries Assessment Working Group (WGBFAS). ICES Scientific Reports. 3:53.717pp. https://doi.org/10.17895/ices.pub.8187 | ices.dk |
[1270] | Europäische Union (EU) | 2020 | VERORDNUNG (EU) 2020/1579 DES RATES vom 29. Oktober 2020 zur Festsetzung der Fangmöglichkeiten für bestimmte Fischbestände und Bestandsgruppen in der Ostsee für 2021 und zur Änderung der Verordnung (EU) 2020/123 betreffend bestimmte Fangmöglichkeiten in anderen Gewässern | europa.eu |
[1300] | ICES | 2021 | Cod (Gadus morhua) in subdivisions 22-24, western Baltic stock (western Baltic Sea). In Report of the ICES Advisory Committee, 2021. ICES Advice 2021, cod.27.22-24, https://doi.org/10.17895/ices.advice.7744. | ices.dk |