Bestandsdatenblatt

Nordost-Arktischer Kabeljau

Gültig 06/2021 - 06/2022

Allgemeine Informationen

Ökoregion:Barentsmeer (Nordost-Arktis), Norwegische See
Fanggebiet:Nordost-Arktis und Norw. See (1, 2.ab) FAO 27 (Nordostatlantik)
Art:Gadus morhua

Wissenschaftliche Begutachtung

Internationaler Rat für Meeresforschung (ICES), Kopenhagen, www.ices.dk

Methode, Frequenz

Jährliche analytische Bestandsberechnung mit Vorhersage unter Verwendung von Fangdaten und vier unabhängigen wissenschaftlichen Forschungsreisen, die Jungtiere und Erwachsene erfassen. Alle Referenzwerte nach dem Konzept des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (Fmsy, MSY-Btrigger) und dem Vorsorgeansatz (Fpa, Flim, Bpa, Blim) sind definiert. Die Bestandsberechnung gilt weiterhin als eher unsicher. [1291] [1292]

Wesentliche Punkte

2021: Die Bestandsgröße des Nordost-Arktischen Kabeljaus erscheint nun auch rückwirkend nochmals geringer. Grund ist eine überarbeitete Bestandsberechnung und unerwartet niedrige Dichten von Kabeljau während der Forschungsreisen. Die Laicherbiomasse liegt aber weiterhin über allen Referenzwerten, also komplett im grünen Bereich. Der Fischereidruck ist weiter gestiegen. Er liegt noch im Schwankungsbereich um den Referenzwert des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (Fmsy), aber über dem des Managemenplanes (Fmgmt). [1291] [1292]

Bestands­zustand

Laicherbiomasse (Reproduktionskapazität)

  volle Reproduktionskapazität (nach Vorsorgeansatz)

  über dem Grenzwert (nach Managementplan)
 

  innerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwert (nach höchstem Dauerertrag)

Fischereiliche Sterblichkeit

  erhöhtes Risiko (nach Vorsorgeansatz)
 

  außerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwert (nach Managementplan)

  angemessen (nach höchstem Dauerertrag)
 

Die Referenzwerte werden über unterschiedliche Berechnungsmethoden ermittelt. Für den Fischereidruck, der aktuell bei 0,44 liegt ergibt sich daher nach Vorsorgeansatz (Fpa: 0,4) ein erhöhtes Risiko, nach Managementplan (Fmgmt bei derzeitiger Bestandsgröße: 0,4) liegt er über dem Zielwert, nach dem Konzept des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (Fmsy: 0,4-0,6) ist er jedoch noch angemessen. [1291]

Bestands­entwicklung

Der Bestand nahm Ende der 1940er bis Ende der 1950er Jahre schnell ab, trotzdem blieben die Fänge hoch (über 1 Mio t in einigen Jahren bis Mitte der 1970er Jahre). Die fischereiliche Sterblichkeit nahm fast kontinuierlich zu. Zwischen den 1950er und 1980er Jahren schwankte die Biomasse um den Limit-Referenzwert, also zwischen rotem und gelbem Bereich. Erst durch ein paar stärkere Jahrgänge, einen strikten Managementplan ab 2004 und die Bekämpfung der illegalen und unregulierten Fischerei gelang es, den Bestand wieder aufzubauen. Die Laicherbiomasse liegt seit 2002 über dem Referenzwert nach dem Konzept des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (MSY-Btrigger). Sie hat 2013 den höchsten Wert erreicht (mit über 2,25 Mio t nach jetziger Wahrnehmung) und nimmt seither wieder ab. Nordost-Arktischer Kabeljau ist aber noch immer der weltweit größte Kabeljaubestand, er liefert derzeit mehr Ertrag als alle anderen atlantischen Kabeljau-/Dorschbestände zusammen. Die fischereiliche Sterblichkeit (F) konnte erheblich reduziert werden und lag 2008 bis 2018 vollständig im grünen Bereich. Seit 2013 ist jedoch ein Anstieg zu beobachten und F lag 2020 zwar noch im Schwankungsbereich um den Referenzwert des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (Fmsy, grau schattierter Bereich in der Grafik), aber über dem Zielwert des Managemenplanes (Fmgmt). Seit den Jahrgängen 2004 und 2005 gab es keine stärkere Nachwuchsproduktion. [1291] [1292]

Ausblick

Die Bestandsgröße des Nordost-Arktischen Kabeljaus erscheint nun auch rückwirkend nochmals geringer. Grund ist eine überarbeitete Bestandsberechnung und unerwartet niedrige Dichten von Kabeljau während der Forschungsreisen. Der aus der Bestandsgröße resultierende Zielwert des Managementplanes für den Fischereidruck wird überschritten. Die Fangempfehlung für nächstes Jahr fällt daher erheblich geringer aus. Der Managementplan begrenzt Veränderungen der zulässigen Höchstfangmenge aber auf jährlich ±20%. Langfristig könnte dieser Bestand aber zu den wenigen Gewinnern der Erwärmung des Nordpolargebietes gehören. [1037] [1291] [1292]

Umwelt­einflüsse auf den Bestand

Die Zusammensetzung und Verbreitung von Arten im Barentsmeer hängt von der Lage der polaren Front ab. Die Nachwuchsproduktion des Kabeljaus in der Nordost-Arktis variiert wahrscheinlich mit dem Einstrom von Atlantik-Wasser in das Barentsmeer. Dieser Bestand ist stark von der Verfügbarkeit kleiner Schwarmfische als Nahrung abhängig, vor allem von der Lodde (Mallotus villosus) und vom norwegischen frühjahrslaichenden Hering. Starke natürliche Populationsschwankungen der Lodde beeinflussen das Wachstum, die Reife und die Fruchtbarkeit des Kabeljaus. Indirekt beeinflusst die Lodde auch die Nachwuchsproduktion des Kabeljaus: In Jahren mit geringem Vorkommen der Lodde ist der Kannibalismus beim Kabeljau sehr ausgeprägt. Das Management hat für 2016 und 2017 die Fangmenge nicht dem Managementplan entsprechend abgesenkt, weil wenig Lodde für die Ernährung des Kabeljaus zur Verfügung stand. Die Verbreitung des Kabeljaus hat sich in den letzten Jahren nach Norden und Osten ausgedehnt. Wahrscheinlich ist dies auch eine Folge des Klimawandels, ebenso wie die sehr positive Entwicklung des Bestandes seit Beginn des 21. Jahrhunderts, die vielfach auf die Erwärmung des Wassers zurückgeführt wird. [53] [1037] [1291] [1292]

Wer und Wie

Die Bewirtschaftung erfolgt gemeinsam durch Norwegen und die Russische Föderation durch die "Joint Norwegian-Russian Fisheries Commission“ (JNRFC). Der 2004 eingeführte Managementplan (Harvest Controle Rule, HCR) wurde seitdem mehrmals überarbeitet., Er beinhaltet einen Zielwert für die fischereiliche Sterblichkeit und begrenzt Veränderungen der zulässigen Höchstfangmenge auf jährlich ±20% (bis 2016 ±10%). Auch die letzte Überarbeitung wurde vom ICES als dem Vorsorgeansatz entsprechend eingestuft. Der Plan ist Basis für Fangempfehlung und Festsetzung der Höchstfangmenge (TAC). Die norwegische Quote beinhaltet einen Anteil für Fänge aus dem Bestand des norwegischen Küsten-Kabeljaus, der zum Teil in der gleichen Fischerei gefangen wird und nicht separiert werden kann (2021: 21.000 t). Neben dem TAC wird diese Fischerei durch Mindestfanggrößen, Festlegung minimaler Maschenweiten, maximal zulässige Menge von juvenilen Fischen als Beifang, Echtzeitschließungen, Gebietsbeschränkungen und saisonale Schließungen reguliert. Seit Januar 2011 sind die technischen Regularien von Norwegen und Russland aufeinander abgestimmt. Eine Fischereikontrolle erfolgt durch Inspektionen auf See und generell bei allen Anlandungen, sowie durch Logbücher und tägliche Meldungen an die zuständigen Behörden. [39] [81] [1008] [1291] [1292]

Differenz zwischen Wissen­schaft und Management

Zwischen 2004 und 2010 wurde die Höchstfangmenge (TAC) nur 2005 und 2006 im Einklang mit der wissenschaftlichen Empfehlung festgesetzt. 2007 konnte aufgrund der 10 %-Stabilitätsklausel im Managementplan die Fangmenge nicht den Empfehlungen entsprechend gesenkt werden, wurde aber für 2009 über die 10% hinaus erhöht. Aufgrund einer Modifizierung des Managementplanes konnte der TAC 2010 auch im Einklang mit dem Plan um mehr als 10% erhöht werden. 2011, 2012, 2014 und 2015 stimmten wissenschaftliche Empfehlung (Managementplan-basiert) und TAC überein. Für 2016 wurde der wissenschaftlichen Empfehlung, den TAC zu reduzieren, nicht gefolgt, wegen des niedrigen Loddenbestands und damit unzureichender Nahrung für Kabeljau. Für 2017 empfahl die Wissenschaft erneut eine Managementplan-basierte Reduzierung um 10%. In der Zwischenzeit wurde der Managementplan aber erneut modifiziert und der darauf basierende TAC lag über der vorher ausgesprochenen wissenschaftlichen Empfehlung. Der TAC 2018 bis 2020 lag erneut über der wissenschaftlichen Empfehlung, der für 2021 entspricht hingegen der Empfehlung. Die Fänge liegen in den letzten Jahren meist im Rahmen der TACs. Die Wissenschaft empfiehlt die Beifänge von Goldbarsch (Sebastes norvegicus) und norwegischem Küstenkabeljau möglichst gering zu halten, da beide Bestände in schlechtem Zustand sind. [1008] [1291] [1292]

Karten

Verbreitungsgebiet

Managementgebiet

Nordost-Arktischer Kabeljau ist im Barentsmeer und den umgebenden Gewässern verbreitet, hauptsächlich bei Temperaturen über 0 Grad. Verbreitungs- und Managementgebiete decken sich, allerdings gibt es nationale Regelungen der Küstenstaaten und Sonderregelungen in internationalen Gewässern. [1291] [1292]

Anlandungen und legale Höchstfangmengen (TACs) (in 1.000 t)

Gesamtfang2020: Anlandungen: 692,9; davon Grundschleppnetze 74%, andere Geräte 26%
TACs (inkl. Küsten-Kabeljau)2009: 525,0   2010: 607,0   2011: 703,0   2012: 751,0   2013: 1.000,0   2014: 993,0   2015: 894,0   2016: 894,0   2017: 890,0   2018: 775,0   2019: 725,0   2020: 738,0   2021: 885,6    [1008] [1291] [1292]

IUU-Fischerei

Es gibt keine Hinweise auf illegale Anlandungen aus diesem Bestand. Seit 2009 liegen die Anlandungen nah an den offiziell gemeldeten Fängen (weniger als 1% Abweichung, für 2014 und 2017: 0%). Illegale Fänge waren zuvor jahrelang ein erhebliches Problem: Bis zu 25% (über 100.000 t jährlich) wurden zusätzlich zu den legalen TACs entnommen. Bessere Kontrollen (auch bei Umladung auf See) und Vereinbarungen zwischen Russland und Norwegen haben seit 2007 die IUU-Fischerei stark reduziert. [1291] [1292]

Struktur und Fangmethode

Der Nordost-Arktische Kabeljau wird vor allem von großen Fabrikschiffen/Vollfrostern in einer gemischten Fischerei mit Grundschleppnetzen gefangen, aus der auch Schellfisch, Seelachs und Seewolf angelandet werden. Zusätzlich wird er küstenfern und küstennah mit Handleinen und Angelleinen, Langleinen, Kiemennetzen und Snurrewaden von kleineren Fahrzeugen gefangen. Wichtigste Fangnationen sind mit Abstand Norwegen und Russland, aber auch isländische, färöische, UK- und EU-Fahrzeuge haben Fangrechte. [39] [1291] [1292]

Beifänge und Rückwürfe

Rückwürfe von quotierten Arten wie Kabeljau, Schellfisch, Seelachs und Rotbarsch sind sowohl in Norwegen als auch in Russland verboten, können aber zu bestimmten Zeiten vorkommen. An einer Quantifizierung dieser Rückwürfe wird zurzeit intensiv gearbeitet, sie gehen bisher nicht in die Bestandsberechnung ein. Es wird angenommen, dass Rückwürfe in den letzten Jahren bei unter 5% liegen. Wenn zu viele untermaßige Fische (Kabeljau, Seelachs und Schellfisch summiert mehr als 15%) in den Fängen vorkommen, werden einzelne Gebiete zeitnah vorübergehend für die Fischerei geschlossen. Einige Gebiete sind zum Schutz von jungen Schellfischen und Kabeljau ganzjährig geschlossen. Selektivere Fanggeräte haben den Fang und Rückwurf von Jungfischen seit 1997 reduziert. Mögliche Beifänge sind in dieser Fischerei Rotbarsche und norwegischer Küsten-Kabeljau. Der Beifang von Goldbarsch (Sebastes norvegicus) liegt noch immer über einem nachhaltigen Niveau. Der Beifang von Küsten-Kabeljau sollte so gering wie möglich gehalten werden um eine Erholung des Bestandes zu ermöglichen. [39] [1291] [1292]

Einflüsse der Fischerei auf die Umwelt

Durch den Einsatz von Grundschleppnetzen können Bodenlebensgemeinschaften geschädigt werden. Sie fangen neben den Zielarten auch Arten, die nicht kommerziell genutzt werden und deren Entnahme einen Einfluss auf das Ökosystem haben kann. Der Einfluss hängt aber auch von Fangmethode und Bodenstruktur ab. Auf sandigem Boden hat eine Studie in den USA nur einen geringen Einfluss durch Grundscherbrettnetze feststellen können. So waren zwar die Spuren der Scherbretter lange sichtbar (mindestens ein Jahr), es konnten aber kaum signifikante Unterschiede in der Mikrotopographie der befischten und unbefischten Gebiete nachgewiesen werden. Auch bei strukturformenden und mobilen Wirbellosen zeigten befischte und unbefischte Gebiete keine signifikanten Unterschiede. In der Nordost-Arktis können Grundschleppnetze vor allem einen negativen Effekt auf empfindliche Bodenlebewesen-Gemeinschaften haben, die auf Hartsubstrat vorkommen. Besonders empfindlich sind Schwämme und Kaltwasser-Korallen. Die Kartierung der Kaltwasser-Riffe schreitet stetig voran, auch Fischer versuchen den Kontakt mit Riffen zu vermeiden, um ihr Gerät zu schonen. In einigen Gebieten ist zum Schutz dieser Riffe der Einsatz von Grundschleppnetzen verboten. Verlorengegangene Geräte wie Kiemennetze können für eine gewisse Zeit weiterfischen (ghost fishing). Durch die Erwärmung der Arktis sind vormals unzugängliche Gebiete nun eisfrei und damit erstmals für die Fischerei erreichbar. Die EU und ihre arktischen Partner sind daher übereingekommen, eine unkontrollierte Fischerei auf hoher See in der Arktis zu verhindern. Das Abkommen ist am 25. Juli 2021 in Kraft getreten. [7] [8] [30] [83] [149] [507] [808] [1038] [1282]

Biologische Besonder­heiten

Der nordostarktische Kabeljau kann bis 170 cm lang und 55 kg schwer werden. Erwachsene Tiere unternehmen jährlich eine Laichwanderung in bestimmte Laichgebiete an der norwegischen Westküste. Das Laichen findet im Freiwasser, vor allem im Gebiet um die Lofoten und Vesterålen, zwischen Februar und April statt. Der Kabeljau ist die wichtigste räuberische Fischart in der Barentssee und ernährt sich von größerem Zooplankton (Flohkrebse, Flügelschnecken), Jungfischen (z.B. Lodde, Hering und Schellfisch) und Garnelen. [37] [39] [53] [1291] [1292]

Zusätzliche Informationen

Der während der Laichzeit bei den Lofoten gefischte Kabeljau wird auch „Skrei“ genannt, was so viel wie „Wanderer“ bedeutet. Der „Skrei“ ist durch sein besonders feines und weißes Fleisch als Speisefisch sehr beliebt.
Potentiell problematisch ist der Fang von Kabeljau an der norwegischen Küste, wo er sich mit dem Küsten-Kabeljau, der sich in schlechtem Zustand befindet, mischen kann.
Durch das im Verhältnis sehr große Angebot von Ware aus diesem Bestand bestimmt die Verfügbarkeit von nordost-arktischem Kabeljau maßgeblich den Weltmarktpreis für Kabeljauprodukte. Die starke Zunahme der Fänge führte daher zu geringeren Erlösen auch z.B. in der Ostseedorsch-Fischerei. [2] [14] [37] [39] [1291] [1292]

Zertifizierte Fischereien

13 Fischereien auf Nordost-Arktischen Kabeljau sind nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) nachhaltigkeitszertifiziert. Die vorher mit-zertifizierten Beifänge von Küstenkabeljau dürfen ab August 2021 nicht mehr das MSC-Label tragen. Damit ist ein erheblicher Teil der norwegischen Fangmenge nicht mehr zertifiziert. [4] Siehe
fisheries.msc.org/en/fisheries/barents-sea-cod-haddock-and-saithe/@@view
fisheries.msc.org/en/fisheries/agarba-spain-barents-sea-cod/@@view
fisheries.msc.org/en/fisheries/russian-federation-barents-sea-cod-haddock-and-saithe/@@view
fisheries.msc.org/en/fisheries/oceanprom-barents-sea-cod-and-haddock/@@view
fisheries.msc.org/en/fisheries/north-west-fishing-consortium-norwegian-barents-seas-cod-haddock-saithe/@@view
fisheries.msc.org/en/fisheries/fiun-barents-norwegian-seas-cod-and-haddock/@@view
fisheries.msc.org/en/fisheries/murmanseld-2-barents-sea-cod-and-haddock/@@view
fisheries.msc.org/en/fisheries/compagnie-des-peches-saint-malo-and-euronor-cod-and-haddock/@@view
fisheries.msc.org/en/fisheries/norway-north-east-arctic-cod-offshore-12nm/@@view
fisheries.msc.org/en/fisheries/faroe-islands-and-iceland-north-east-arctic-cod-haddock-and-saithe/@@view
fisheries.msc.org/en/fisheries/greenland-cod-haddock-and-saithe-trawl-fishery/@@view
fisheries.msc.org/en/fisheries/estonia-north-east-arctic-cold-water-prawn-and-cod-fishery/@@view
fisheries.msc.org/en/fisheries/uk-fisheries-ltd-dffu-doggerbank-northeast-arctic-cod-haddock-and-saithe/@@view

Soziale Aspekte

Die Fahrzeuge in der Norwegischen See und im Barentsmeer fahren unter norwegischer, russischer, färöischer, isländischer, UK- oder EU-Flagge, die Arbeitsbedingungen an Bord und die Entlohnung erfolgt daher nach den (sehr unterschiedlichen) Regeln dieser Staaten. [13] [39] [1291] [1292]

Marktdaten: Verschiedene Kabeljau-/Dorscharten auf dem deutschen Markt zusammengefasst.

2022 (vorl.): Verbrauch in Deutschland: 28.053 t (2021: 18.026 t), Marktanteil (Fische, Krebse, Weichtiere): 2,5 % (2021: 1,6 %) [13] [14]

Anlandungen (in 1.000 t)Fänge (in 1.000 t)Laicherbiomasse (in 1.000 t)Laicherbiomasse ZustandFischereiliche SterblichkeitAnmerkungen (insbesondere Managementplan)Gültigkeit
Nordostatlantik, Färöer Bank (5.b.2) - - - Anlandungen 2021: 61 t 11/2022 -
11/2024
Nordostatlantik, Färöer Plateau (5.b.1) 5,4 5,4 10,2 - 11/2022 -
11/2024
Nordostatlantik, Irische See (7.a) 0,1 0,1 5,0 - 06/2022 -
06/2023
Nordostatlantik, Island (5.a) 242,2 - 368,3 Managementplan ab 1994/2009/2015, Anl. Fischereijahr 239,9 06/2023 -
06/2024
Nordostatlantik, Kattegat (21) - - - nur Beifangquote, 2022 Anlandungen: 19 t, Fänge: 55 t, Laicherbiomasse nur relative Werte 06/2023 -
06/2024
Nordostatlantik, Kelt. See (7.e-k) 0,6 0,6 0,6 - 06/2023 -
06/2024
Nordostatlantik, Nordost-Arktis (1, 2) 719,2 - 718,8 Managementplan ab 2004 06/2023 -
06/2024
Nordostatlantik, Nordsee, westl. Schottl. (4 6.a 7.d 3.a20) 16,4 23,2 89,1 Nordwest Unterbestand Laicherbiomasse Zustand grün 09/2023 -
06/2024
Nordostatlantik, Norw. Küste (I, II) 39,5 - 16,8 nur Norw. Fischerei 06/2016 -
06/2017
Nordostatlantik, Ost Grönl.-Island Offshore NAFO 1 ICES 14 29,4 29,4 - keine Bestandsberechnung 06/2023 -
06/2024
Nordostatlantik, östliche Ostsee (24-32) 1,1 1,2 76,9 - 05/2023 -
05/2024
Nordostatlantik, Rockall (6.b) - - - Anl. 2022 71 t 06/2023 -
06/2026
Nordostatlantik, westl. Ostsee (22-24) 0,4 0,4 - Anlandungen & Fänge inkl. Freizeitfischerei, für Laicherbiomasse nur rel. Angabe 09/2023 -
05/2024
Nordostpazifik, Golf von Alaska 4,7 6,2 39,9 Anlandungen/Fänge 2020, Laicherbiomasse Vorhersage 2022 12/2021 -
12/2022
Nordostpazifik, Östliche Beringsee 154,6 155,6 259,8 Anlandungen/Fänge 2020, Laicherbiomasse Vorhersage 2022 12/2021 -
12/2022
Nordwestatlantik Georges Bank (5Z) (USA) 1,9 2,0 - Anlandungen & Fänge 2016, inkl. Freizeit- und Kanadische Fischerei 10/2017 -
10/2020
Nordwestatlantik, Bay of Fundy (4X5Yb) (Kanada) 0,6 - 10,3 Anlandungen 2019/20, SSB 2018 04/2020 -
05/2022
Nordwestatlantik, Flemish Cap (NAFO 3M) 17,5 - - Anlandungen 2019 06/2020 -
06/2021
Nordwestatlantik, Grand Banks S. (NAFO 3NO) 0,6 - 18,5 Anlandungen 2017, SSB 2018, Fischerei geschlossen 06/2018 -
06/2021
Nordwestatlantik, Gulf of Maine (5Y) (USA) 0,4 0,6 3,0 Laicherbiomasse (1. Modell), Fänge & Anlandungen 2016, inkl. Freizeitfischerei 10/2017 -
10/2020
Nordwestatlantik, Gulf St. Law. N. (3Pn4Rs) (Kanada) 2,7 - 11,8 Anlandungen 2017/18, SSB 2019 (aus Begutachtung 2019) 07/2019 -
08/2022
Nordwestatlantik, Gulf St. Law. S. (4T4Vn) (Kanada) - - 13,9 Anlandungen 2017/18: 60 t, SSB 2018, Fischerei geschl., nur Beifangquote 08/2019 -
08/2022
Nordwestatlantik, NAFO (3Ps) (Kanada) 2,4 - 16,0 Anlandungen 2019/20 02/2020 -
12/2021
Nordwestatlantik, Northern cod (2J3KL) (Kanada) 10,6 - 398,0 Anlandungen 2019, SSB 2019 (aus Begutachtung 2019) 11/2021 -
08/2021
Nordwestatlantik, West Grönl. Inshore NAFO 1A-C 4,9 4,9 4,6 - 06/2023 -
06/2024
Nordwestatlantik, West Grönl. Inshore NAFO 1D-F 2,6 2,6 5,8 - 06/2023 -
06/2024
Nordwestatlantik, West Grönl. Offshore NAFO1 5,2 5,2 12,6 - 06/2023 -
06/2024

Klassifizierung nach dem Ansatz des höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrages (MSY), durch den ICES bis 2020 oder analog zu dessen Einteilung:

SymbolBiomasseBewirtschaftung (fischereiliche Sterblichkeit)
innerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwertangemessen oder unternutzt
außerhalb der Schwankungsbreite um den Zielwertübernutzt
Zustand unklar, Referenzpunkte nicht definiert und/oder unzureichende DatenZustand unklar, Referenzpunkte nicht definiert und/oder unzureichende Daten
AutorJahrTitelQuelle
[2]Muus BJ, Nielsen JG1999Die Meeresfische Europas Franckh-Kosmos Verlag
[4]Marine Stewardship Council (MSC)Fisch und Meeresfrüchte aus zertifiziert nachhaltiger Fischereimsc.org
[7]Kaiser MJ, Ramsay K, Ramsay K, Richardson CA, Spence FE, Brand AR2000Chronic fishing disturbance has changed shelf sea benthic community structure Journal of Animal Ecology 69:494-503
[8]Hiddink JG, Jennings S, Kaiser MJ, Queirós AM, Duplisea DE, Piet GJ2006Cumulative impacts of seabed trawl disturbance on benthic biomass, production, and species richness in different habitats Canadian Journal of Fisheries and Aquatic Sciences 63:721-736
[13]Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) Homepageble.de
[14]Fisch-Informationszentrum e.V. (FIZ)Fisch-Informationszentrum e.V. Homepagefischinfo.de
[30]Food and Agriculture Organization (FAO)FAO. © 2003-2010. Fisheries Topics: Technology. Fish capture technology. In: FAO Fisheries and Aquaculture Department [online]. Rome. Updated 2006 15 09.[Cited 10 June 2010]fao.org
[37]Havforskningsinstituttet, NorwegenOnline Portal des Havforskningsinstituttet (Institut für Meeresforschung), Norwegenimr.no
[39]Fischereiverwaltung, NorwegenOnline Portal des Fiskeridirektoratet (Fischereiverwaltung), Norwegenfiskeridir.no
[53]Drinkwater KF2005The response of Atlantic cod (Gadus morhua) to future climate change ICES Journal of Marine Science 62:1327-1337
[81]Ministerium für Handel, Industrie und Fischerei, NorwegenOnline Portal des Nærings- og fiskeridepartementet (Ministerium für Handel, Industrie und Fischerei), Norwegenregjeringen.no
[83]Fossa JH, Mortensen PB, Furevik DM2002The deep-water coral Lophelia pertusa in Norwegian waters: distribution and fishery impacts Hydrobiologia 471:1-12
[149]MAREANO: The Sea in Maps and PicturesMareano Homepage: Vulnerable biotope mapsmareano.no
[507]ICES2009Report of the Advisory Committee 2009, Book 3. The Barents Sea and the Norwegian Sea. Human impacts on the ecosystemices.dk
[808]James Lindholm J, Gleason M, Kline D, Clary L, Rienecke S, Cramer A, Los Huertos M2015Ecological effects of bottom trawling on the structural attributes of fish habitat in unconsolidated sediments along the central California outer continental shelf Fishery Bulletin 113:82-96
[1008]Nærings- og fiskeridepartementet, NorwegenPressemelding: Enighet om norsk-russisk kvoteavtale / Enighet om norsk-russisk fiskeriavtale (Abkommen über die norwegisch-russischen Quotenvereinbarung) (auf Norwegisch)regjeringen.no
[1037]Cheung WWL, Reygondeau G, Frölicher TL2016Large benefits to marine fisheries of meeting the 1.5 °C global warming target Science 354/6319, 1591–1594
[1038]Europäische Kommission2017EU and Arctic partners agree to prevent unregulated fishing in high seas, 01/12/2017ec.europa.eu
[1282]Europäische Kommission2021News announcement | 25 June 2021 | Directorate-General for Maritime Affairs and Fisheries Arctic: Agreement to prevent unregulated fishing enters into forceec.europa.eu
[1291]ICES2021Cod (Gadus morhua) in subareas 1 and 2 (Northeast Arctic). In Report of the ICES Advisory Committee, 2021. ICES Advice 2021, cod.27.1-2, https://doi.org/10.17895/ices.advice.7741.ices.dk
[1292]ICES2021Stock Annex: Cod (Gadus morhua) in subareas 1 and 2 (Northeast Arctic)ices.dk